Wirtschaft
Forstinger-Filiale in Vomp wird geschlossen: 60 Dienstnehmer betroffen
Creditreform als staatlich bevorrechteter Gläubigerschutzverband informiert über folgende Unternehmensfortführung: Forstinger Österreich GmbH auf Sanierungskurs - erste Gläubigerversammlung 22.8.2023.
Schließung Filiale Vomp
Über das Vermögen der Forstinger Österreich GmbH wurde Anfang Juli 2023 ein Sanierungsverfahren eröffnet. Bis zur ersten Gerichtstagsatzung am 22. August 2023 haben 236 Gläubiger und 522 Dienstnehmer Forderungen in Höhe von EUR 21,2 Mio angemeldet. Anerkannt wurden davon nur EUR 14,5 Mio. Der bestrittene Teil von EUR 6,7 Mio wurde teilweise aufgrund der knappen Anmeldungsfrist bis zum 14. August 2023 nur formal bestritten. Mit weiteren Anerkennungen ist daher noch zu rechnen.
Im Zuge der Sanierungsbemühungen soll das Filialnetz mit Ende August um elf Standorte reduziert werden. Betroffen ist auch die Filiale in Vomp. „Ansprüche der Kunden auf eingelagerte Reifen bleiben bestehen, diese sollten aber möglichst rasch abgeholt werden.“, rät Gläubigerschützer Stephan Mazal von Creditreform. In den unrentablen Standorten finden seit Ende Juli Abverkäufe mit bis zu 50 Prozent Rabatt auf das Warensortiment statt. Weitere drei Filialen sollen im September geschlossen werden.
Von den Schließungen werden ca. 60 Dienstnehmer betroffen sein. Soweit möglich sollen diese in anderen Filialen eingesetzt werden. Kündigungen lassen sich jedoch nicht gänzlich vermeiden. 23 Dienstnehmer werden im August das Unternehmen verlassen.
Seit der Insolvenzeröffnung am 6. Juli 2023 wird der Automobilfachmarkt Forstinger mit dem Ziel einer nachhaltigen Sanierung fortgeführt. Aufgrund der plangemäßen Liquiditätsentwicklung befürwortet der Insolvenzverwalter Friedrich Nusterer die Fortführung des Unternehmens. Abverkäufe in den Schließungsfilialen lieferten einen positiven Beitrag zur Umsatzentwicklung.
Die Abstimmung über den Sanierungsplan erfolgt am 26. September 2023. Eine deutliche Verbesserung der angebotenen gesetzlichen Mindestquote von 20 % binnen zwei Jahren, verlangt der Leitende Insolvenzreferent Niederösterreich bei Creditreform, Stephan Mazal, insbesondere da es sich bereits um die dritte Insolvenz nach 2001 und 2018 handelt. Die Eigentümer des seit 1962 bestehenden Anbieters von Autozubehör, Ersatzteilen, Reifen und Felgen wechselten bereits mehrfach. Insolvenzursachen waren diesmal veränderte Rahmenbedingungen durch Corona, Inflation und Kaufkraftverlust bei den Kunden.
Von der Schließung im August betroffene Filialen sind: Hagenbrunn, Imst, Murau, Pinkafeld, Ried/Innkreis, St. Johann/Tirol, Traisen, Traiskirchen, Vomp, Waidhofen/Thaya, Zistersdorf
Hartberg, Knittelfeld, Neulengbach (September)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.