Tischlerei
Gelebter Frauenpower bei der Tischlerei Hirzinger

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Junge Frauen trauen sich immer öfter in typische Männerberufe. Wenn es um die Wahl der Lehrberufe bei Mädchen geht, dann sind es immer noch typische Frauenberufe wie Friseurin oder Bürokauffrau, die ganz oben auf der Wunschliste stehen.

SCHWAZ. Nicht in der Tischlerei von Simone Hirzinger in Schwaz denn dort wird Frauenpower großgeschrieben. „Mein Vater hat die Tischlerei Hirzinger 1982 gegründet und für mich war klar, dass ich mal in seine Fußstapfen trete“, erzählt die Tischlermeisterin lachend. Im Jahr 2002 war es dann soweit, mit 24 Jahren war sie die Chefin. Heute zählt Hirzinger zehn Mitarbeiter, davon vier Lehrlinge. Zwei davon sind Mädchen. Chiara und Evelin sind die ersten weiblichen Lehrlinge und somit doch etwas Besonderes. „Die Mädchen haben sich von Anfang an Gehör verschafft und gut im Team positioniert. Auch was die Infrastruktur betrifft, war die Aufnahme der weiblichen Lehrlinge kein Problem. Denn nach Geschlechtern getrennte Toiletten, Waschräume usw. sind erst ab einer höheren Arbeitnehmerinnenzahl notwendig. Falls dies andere Betriebe abschrecken sollte, Mädchen aufzunehmen – hier kann ich beruhigen,“ will die Chefin anderen Handwerksbetrieben Mut machen auch Mädchen aufzunehmen.

Lebendige Lehre
Bei der 16-jährigen Chiara Ortner aus Weer hat sie es nach ihrem ersten Schnuppertag gewusst: „Ich will Tischlerin werden.“ Ähnlich ging es der 18-jährigen Evelin Fuetsch aus Pertisau. Sie hat vorher noch die Fachschule in Rotholz besucht. „Dabei wurde mir klar, dass ein Büroalltag nichts für mich ist. Ich muss mich bewegen, will mich bei der Arbeit körperlich betätigen und am Ende des Tages auch ein Ergebnis sehen.“ „Was uns so begeistert? Kein Tag ist wie der andere. Wir haben genug zu tun und es ist ein lebendiger Beruf“, so Chiara. „Wenn wir zum Beispiel ein neues Zimmer einbauen, ist es auch schön, die Reaktionen der neuen Besitzer zu sehen und da freut man sich automatisch mit“, fügt Evelin an. Im Freundeskreis sind Chiara und Evelin die einzigen Mädchen, die einen Männerberuf erlernen, aber die Reaktionen auf den Berufswunsch sind im Familien als auch im Bekanntenkreis durchwegs positiv: „Nur die Oma war bei mir etwas überrascht“, so Evelin lachend. „Sie hat sich gesorgt, dass ich mich körperlich sehr anstrengen muss. Aber da helfen im Betrieb alle zusammen und sonst können wir mal eine Pause einlegen.“ In Zukunft möchten die Mädchen vielleicht die Meisterprüfung absolvieren. Die beiden Tischlerinnen raten jungen Frauen, nicht davor zurückzuschrecken, einen Berufsweg in den Bereichen Handwerk oder Technik einzuschlagen. „Wenn es Spaß macht, mit Metall oder Holz zu arbeiten, dann ist dieser Berufsweg auf jeden Fall der richtige“, fügt auch Chefin Simone Hirzinger an.

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