Von den "Wegen des Holzes"

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charnitz/Schliersee. Noch ist nicht viel zu sehen von den „Wegen des Holzes“. Die wenigsten BesucherInnen ahnen etwas von den Geschichten der Gebiete durch die sie ihre Wanderschuhe oder Mountainbikes führen, wenn sie im Karwendel oder im Mangfallgebirge unterwegs sind. Doch das soll sich bald ändern. Im Rahmen eines INTERREG-Projekts widmen sich der Naturpark Karwendel, die Gemeinde Scharnitz, das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie das Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee der tourist ischen Aufbereitung der „Wege des Holzes“.

Eine Kulturgeschichte der Holznutzung

Das heißt zunächst einmal die Geschichte der Holznutzung darzustellen, die etwa seit dem Spätmittelalter bis weit ins vergangene Jahrhundert hinein der primäre Wirtschaftszweig der gesamten Nordalpen war. Neben Triftsperren und wenigen Spuren im Gelände ist diese Geschichte heute weitgehend unsichtbar geworden. Auch der „Länd“ in Scharnitz, derzeit ein großer Besucherparkplatz am „Tor zum Karwendel“, sieht man die Herkunft ihres Namens nicht an. Noch nicht, denn hier wird, ebenso auf der Fläche des Wasmeier Freilichtmuseums, eine ehemalige Winterstube der Holzer wiedererrichtet. Die beiden Holzerhütten werden in Bayern wie in Tirol als Museum interessierten BesucherInnen das Leben ihrer ehemaligen Bewohner vergegenwärt igen. „Für Scharnitz ist das Projekt eine einmalige Gelegenheit“, freut sich BGM Isabella Blaha. Auch Markus Wasmeier, Gründer des Freilichtmuseums, ist überzeugt: „Mit diesem Projekt können wir Besonderheiten der ganzen Region hervorheben!“ Durch die Einbindung von interessierten Einheimischen in die Recherchen sollen die Ausstellungen auch einen starken Lokalbezug bekommen.

Die natürliche Vielfalt der Bergwälder und Wildflüsse

Nicht nur die Nutzungsgeschichte lohnt sich zu erzählen, auch die alpine Natur hält erstaunliche Geschichten parat. Mit den „Wegen des Holzes“ verbinden sich heute auch so besondere Lebensräume wie naturnahe Bergwälder und Wildflüsse. „Viele Insektenarten benöt igen große Mengen Totholz in ihrem Lebensraum. Sie und von ihnen lebende Vögel wie der seltene Weißrückenspecht kommen darum nur in sehr naturnahen Wäldern vor“, weiß Hermann Sonntag, Geschäftsführer des Naturpark Karwendel. Das Karwendel ist nicht nur der größte Naturpark Österreichs, sondern als Natura 2000-Gebiet auch ein europaweit bedeutendes Schutzgebiet – ebenso wie das direkt östlich gelegene Mangfallgebirge auf der bayerischen Seite. Dieses wird vom Bayerischen Naturschutzfonds gemeinsam mit dem Landkreis Miesbach finanziert und vom Gebietsbetreuer Marco Müller betreut. Deshalb spielen diese Naturjuwelen nicht nur in den Ausstellungen eine zentrale Rolle, in denen sich die Besucher auf eine Zeitreise begeben können. Begleitet werden die Ausstellungen von Exkursionen und Naturführungen, die den Menschen den Hintergrund hautnah vermitteln. Die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf betont: „Historische Kenntnis und kulturelles Verständnis über die Einflüsse des Menschen auf Natur und Landschaft sind wicht ige Voraussetzungen für unsere heut igen Schutzbemühungen von Natur und Landschaft. Deshalb beteiligt sich das Ministerium an diesem Projekt.“

Die „Wege des Holzes“ im Gebiet verankern

Neben den beiden Holzer-Museen im bayerisch-t irolerischen Grenzgebiet ist das Ziel des INTERREG-Projekts die Hervorhebung des Themenkomplexes in der gesamten Region. Den „Wegen des Holzes“ folgend soll z.B. mit Flößer- und Salinenmuseen flußabwärts ein gemeinsames Tourismuskonzept erarbeitet werden. Auch die Verankerung des naturnahen Tourismus in den jeweiligen Tourismusverbänden ist ein wicht iges Thema. Die Olympiaregion Seefeld kommt bereits für den Eigenanteil der T iroler Projektseite auf.

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