Wallfahrt Maria Brettfall

Die Wallfahrtskirche Maria Brettfall schaut auf Strass herab. | Foto: Prock
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  • Die Wallfahrtskirche Maria Brettfall schaut auf Strass herab.
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Die Wallfahrtskirche Maria Brettfall oberhalb von Strass im Zillertal ist ein beliebter Ausflugsort, aber auch ein künstlerisch wertvoller Sakralbau. Anton Prock nimmt uns mit auf eine Wallfahrt auf den Berg.

Oberhalb von Strass im Zillertal grüßt von einem Felskopf schon von weitem der Wallfahrtsort Maria Brettfall. In rund 20 Minuten gelangt man vom Talboden auf einem steil ansteigenden Weg zur Kapelle und genießt von dort einen herrlichen Ausblick auf das Unterinntal und das Zillertal. Der Zentralbau aus dem Jahre 1671 wurde 1729 neu errichtet.

Bekannte Wallfahrtskirche

Wer durch Tirol fährt, begegnet immer wieder Wallfahrtsorten. Zu den Bekanntesten zählen St. Georgenberg-Fiecht, Stampfanger bei Söll, Maria Waldrast nahe Matrei am Brenner, Klobenstein bei Kössen, Maria Locherboden bei Mötz und Kaltenbrunn im Kaunertal. Der Urgedanke einer jeden Wallfahrtsstätte ist sicherlich der Glaube, an bestimmten Orten Gott nahe sein zu können und seine Gnade besonders zu erfahren. In ihren alltäglichen Nöten und Sorgen suchten und suchen die Menschen solche Gnadenorte auf. Gründe dafür gibt es viele, etwa Krieg, Hunger, Naturkatastrophen, Pest, Missernten, Unfälle, Schwangerschaft und Geburt, etc. Gebet und Wallfahrt waren und sind heute noch oft die letzte Hoffnung für viele Menschen.
Die meisten Tiroler Wallfahrtsorte sind mit einer Entstehungslegende verbunden. Dort sind auch wundertätige Ereignisse eingetreten, vor allem Wunderheilungen. Der Ursprungslegende von Maria Brettfall nach befestigte ein Knappe auf seinem Weg zur Arbeit ein Marienbild an einem Baum, das jedoch mehrmals auf wundersame Weise verschwand und an einer anderen Stelle wiedergefunden wurde. Dort wurde die Kapelle errichtet. Das kleine Gnadenbild der Madonna befindet sich im Hochaltar. Im Deckenfresko aus der Zeit um 1820/30 ist die Krönung Mariens dargestellt.

Zum Danke-Sagen

Zahlreiche Votivbilder erinnern an Gebetserhörungen. Dabei handelt es sich um Dankesbilder. Der Gläubige verspricht, ein solches Bild zu stiften, sollten sich seine Anliegen und Gebete erfüllen. Häufig handelt es sich um Anliegen, die das alltägliche Leben betreffen: Genesung nach einem Unfall, gut überstandene Krankheit, Schwangerschaft und Geburt, gesunde Heimkehr aus dem Krieg. Votivbilder sind meist dreigeteilt. Im oberen Teil ist die himmlische Person, die der Votant (Bittsteller) angerufen hat, abgebildet. Sie ist üblicherweise von Wolken umgeben. Im mittleren Teil ist der Votivanlass zu erkennen. Der untere Teil beinhaltet häufig den Votanten in betender Haltung. Manchmal ist ein erklärender Text mit Jahreszahl beigefügt. Solche Bilder sagen viel über das Alltagsleben der Menschen früher aus: Kleidung, Arbeitsgeräte, Möbel, Verkehrsmittel, etc.
In der einstigen Einsiedelei ist heute ein Gasthaus untergebracht. Dort gibt es bekannterweise die beste Hausmannskost weit und breit!

Zum Autor:

Anton Prock ist nicht nur Direktor der NMS 1 Jenbach, sondern auch Kunsthistoriker und als solcher seit über 20 Jahren in der Ausbildung der Tiroler Fremdenführer tätig. Derzeit arbeitet er an einem Kurzführer durch Schwaz. Mehr Informationen auf www.antonprock.at

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