Geschützte Werkstätte Vomp in der Kritik

MAYRHOFEN/SCHWAZ (fh). Florian P. (Name der Redaktion bekannt) aus dem Zillertal ist krank. Er leidet unter Schizophrenie und Spätdyskinesie und muss aus diesem Grund starke Medikamente schlucken (Neuroleptika - das sind Arzneistoffe aus der Gruppe der Psychopharmaka, die eine sedierende und antipsychotische, den Realitätsverlust bekämpfende, Wirkung besitzen - Anm. der Redaktion). Trotz seiner Leidensgeschichte hat Florian P. acht Jahre lang in der geschützten Werkstätte Vomp als Tischlereitechniker gearbeitet. Sehr zum Leidwesen des jungen Mannes ist das nun vorbei denn man hat ihn entlassen. "Ich hatte, nicht zuletzt durch die Hilfe meiner Mutter, einen Weg gefunden ohne diese starken Tabletten zu leben. Ich will dieses Zeug nicht mehr nehmen denn es macht mich kaputt. Von Seiten der Leitung der geschützten Werkstätte hat man mir aber zu verstehen gegeben dass ich die Tabletten nehmen muss", erklärt der junge Mann im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN.

Folgenschwerer Scherz?
Florian P., der seine Medikamente immer bei sich haben musste, war auch hin und wieder zu Scherzen aufgelegt und hat, zusammen mit einem Arbeitskollegen, über das Thema Drogen gewitzelt. "Ich habe dem Arbeitskollegen dabei mein Tabletten gezeigt wir haben darüber gelacht. Er hat mir das Tablettendöschen aus der Hand genommen und in die Tasche gesteckt. Ich hab mir nichts weiter dabei gedacht und mitgespielt", erklärt Florian P. Es dauerte nicht lange und man beorderte den Arbeiter in das Büro der Personalleitung. "Man warf mir vor im Betrieb Drogen zu verkaufen und das ist ja wohl ein Witz. Es handelte sich um einen Scherz und ich bin der Meinung, dass man nur einen Grund gesucht hat mich loszuwerden", so P. "Man warf mir wörtlich vor 'dauerfett' zu sein woraufhin ich verlangt habe mal solle sofort die Polizei holen oder mir Blut abnehmen um das Gegenteil zu beweisen. Nichts dergleichen ist geschehen und man hat mich gekündigt", ärgert sich Florian P. der nun wieder einen Arbeitsplatz sucht.

Schweigen
Klaus Mair, Geschäftsführer der geschützten Werkstätte erklärt auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER dass man aus Datenschutzgründen nicht viel zu der Sache sagen könne nur soviel: "Man kann sicher sein dass wenn wir jemanden entlassen die Sache Hand und Fuß hat. Es handelt sich um ein sehr sensibles Thema und das Arbeitsverhältnis wurde mit Anfang September, und das möchte ich betonen, einvernehmlich, aufgelöst", so Mair.

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