Schwaz
Hermann Weratschnig im Sommergespräch

Foto: Foto: Walpoth

BB: Es wird viel um die Zillertalbahn geredet. Sie haben sich bis dato in der Debatte als Nationalrat sehr zurückgehalten?
Weratschnigg:
Es geht um die Decarbonisierung und eine fachliche und wirtschaftliche Entscheidung. Von beiden Seiten ist die Diskussion sehr aufgeheizt. Es ist gut, dass die Möglichkeit eines Batteriezuges jetzt geprüft wird. Steigung und Entfernung sind ja von Jenbach bis Mayrhofen keine große Herausforderung und die Technik hat sich weiterentwickelt. Die ÖBB bestellt bei Stadler über eine Rahmenvereinbarung zukünftig 120 Batteriezüge in Österreich. Man könnte sich anhängen und kooperieren. Niemanden würde dabei ein Stein aus der Krone fallen.
 
BB. Der Verkehr bleibt im Bezirk bestimmend? Was kommt in der Zukunft auf uns zu?
WERATSCHNIG:
Wenn wir im Bezirk weiterhin von A nach B kommen wollen, braucht es zukünftig alle Transitmaßnahmen auf der Autobahn. Die Sanierung der Luegbrücke im Wipptal macht die Sache nicht einfacher. Die Frächter müssen erkennen, dass man in keiner „guten und wirtschaftlichen Zeit“ mehr durch das Inntal kommt. Es geht nur mit Druck auf der Straße. Mit der Umstellung auf Elektro LKW werden wir von den Schadstoffen weiter entlastet. Das ist gut so, aber wir haben ein Frequenzproblem, das zunehmen wird. Begrenzte Täler vertragen eben nur eine bestimmte Menge an Verkehr.
 
BB: Werden wir mögliche Zunahmen auch auf der Achenseestraße spüren?
WERATSCHNIG:
Ja, bestimmt. Hier muss eng abgestimmt mit der BH Schwaz der Kontrolldruck erhöht werden. Wir müssen ständig auf der Hut sein, dass wir nicht überrollt werden. Dazu braucht es einen breiten überparteilichen Konsens in unserem Bezirk.
 
BB: Kommen wir zum PKW Verkehr? Sie sind Verkehrssprecher im Nationalrat. Kommt eine Führerschein Prüfung ab dem 70.Lebensjahr?
WERATSCHNIG:
Das wird derzeit zwischen Rat und EU Kommission verhandelt. Die Position von Österreich ist klar und bekommt zunehmend Anhängerschaft bei den anderen Staaten. Es gibt keine sachlichen Grund ab 70 oder 75 Jahren regelmäßige Auffrischungen des Führerscheins zu verordnen. Ich bin da klar dagegen. Die Unfallzahlen mit schweren Folgen sind eher bei den jüngeren Lenkerinnen. Und da gibt es den Probeführerschein.
 
BB: Der ganze Bezirk schaut wie die Schwazer den Neubau der Steinbrücke verkehrstechnisch lösen. Kommt es zu einem Chaos? 
WERATSCHNIG:
Je mehr Menschen selbst mitmachen Fahrten zu vermeiden, umso weniger Probleme wird es geben. Wir sorgen mit Ampeln, Umleitungen und einer Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer für die notwendige Infrastruktur. Wir werden im Rathaus unser Beste geben und offen und ehrlich informieren.
 
BB: Kommt bald Tempo 30 in den Ortschaften?
WERATSCHNIG:
Wir verhandeln in Wien auf jeden Fall Erleichterungen für jene Gemeinden, die das wollen. Tempo 30 macht Sinn und sollte vor Schulen, Kindergärten und sensiblen Zonen „Normalität“ werden. Dazu braucht es aber immer Mehrheiten in den Gemeindestuben.
 
BB: Sind Sie ein „normaler“ Grüner? 
WERATSCHNIG:
Ich versuche auf allen Ebenen pragmatisch gute Ideen der Bürger umzusetzen. Damit konnte ich bis dato viel bewirken. Klimaschutz steht in aller Verantwortung. Ich will auf jeden Fall nicht, dass es normal wird, dass uns die Klimaerhitzung in der kommenden Generation „daschlagt“. Darüberhinaus halte ich wenig von Sommerloch-Debatten. Mich beängstigen eher die aktuellen Unwetter und deren Schwereverlauf. Wir stehen auf Alarmstufe „rot“

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