"Wir sind fast wie Freiwild"

Viele Gemeinden gelangten im Jänner an ihre logistischen Grenzen. Schubert ärgert sich über die Härte der Strafe. | Foto: Weiss,Prantl
  • Viele Gemeinden gelangten im Jänner an ihre logistischen Grenzen. Schubert ärgert sich über die Härte der Strafe.
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VOMP (bs). "Moralisch bin ich mir keiner Schuld bewusst", kommentiert Bgm. Karl-Josef Schubert. Vor kurzem beendete die BH das Verfahren gegen den Vomper Ortschef bezüglich der Schneeablagerung in den Gießen, auch Moosgraben genannt. Dafür ist keine Bewilligung da, deshalb setzte die BH eine Strafe in der Höhe von 220 Euro aus. Die Summe muss Schubert aus seiner privaten Geldtasche bezahlen. "Da meine Akte sonst sauber ist, hätte ich mir gedacht, dass das Vergehen mit einer Verwarnung abgehandelt wird", so Bgm. Schubert.

Kritik an politische Geisteshaltung
Die Härte der Strafe erzürnt den Ortschef. "Es geht mir nicht um die Summe, sondern um's Prinzip. Wir Bürgermeister sind fast wie Freiwild. Wenn man sich nicht an jeden Punkt und Beistrich hält, wird man gestraft. Rechtlich ist das in Ordnung, aber ich kritisiere die Geisteshaltung der Landespolitik. Schließlich sind wir dazu verpflichtet, die Straßen schneefrei zu halten. Jahrzehntelang haben wir den Schnee in den Gießen gegeben. Das Oberflächenwasser darf hinein, aber gefrorener Schnee nicht. Das gehört neu geregelt", erklärt Schubert verärgert.

So einfach sei es laut Markus Gasser von der BH Schwaz nicht: "Straßengewässer müssen durch verschiedenste Maßnahmen wie Ölabscheider, Sickermulden etc. gereinigt werden. Anders wird man das heutzutage nicht mehr bewilligen." Neben den Straßen sind auch Park- und Privatflächen davon betroffen. Sollte es keine Bewilligung für den kommenden Winter geben, muss Schubert alle Gewerbetreibenden und Haushalte anweisen, keinen Schnee in den Gießen abzulagern.

Keine Aktion scharf
"Ich weiß noch nicht, wie und wohin mit dem Schnee. Bekomme ich die Bewilligung nicht, gibt es die Möglichkeit, ein Feld anzumieten. Die richtige Entsorgung des Schmelzwassers würde pro Haushalt und Jahr rund 100 Euro kosten", so Schubert. Schwaz lagert den Schnee in den Inn ab, für die Laderampe besitzt die Stadtgemeinde eine wasserrechtliche Genehmigung.

"Gemeinden wie Fügen und Jenbach haben eine solche Bewilligung. Wir wissen nicht, wo jede Gemeinde ihren Schnee hinräumt. Es wird diesen Winter keine ,Aktion scharf' geben, sondern ganz normal kontrolliert", so Gasser.

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