E-Bikes und Co
Nur Muskelkraft ist richtig 'grün'
SCHWECHAT. Die Möglichkeiten, sich motorisiert von A nach B zu bewegen, beschränken sich längst nicht mehr auf Auto oder Motorrad. Fahrräder, Roller, Longboards und andere Vehikel werden zunehmend mit Elektomotoren ausgestattet und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Da sie im Straßenverkehr noch relativ neu sind, mussten auch die rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden.
Bis zu 25 km/h sind erlaubt
E-Bikes, also Fahrräder mit elektronischer Tretunterstützung, sind verkehrsrechtlich “normalen” Fahrrädern gleichgestellt. Allerdings nur dann, wenn die Leistung des Motors 600 Watt nicht übersteigt und die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit 25 km/h nicht überschreitet. Der Motor muss somit ab einer Geschwindigkeit von 25 km/h automatisch abschalten. E-Bikes mit höherer Leistung bzw. Höchstgeschwindigkeit gelten bereits als Mopeds und unterliegen damit auch den dafür geltenden Bestimmungen. Auch bei E-Bikes gilt: 0,8-Promille-Grenze, telefonieren nur mit Freisprecheinrichtung und Helmpflicht für Kinder bis 12 Jahre. Anhänger dürfen übrigens nur dann gezogen werden, wenn am E-Bike auch ein Fahrradständer montiert ist. Ab 1. Juni werden alle Verhaltensvorschriften, die für Radfahrer bzw. für E-Bikes gelten, auch für Nutzer von E-Scootern gelten. Alle Verkehrsflächen, die mit Fahrrädern befahren werden dürfen, sollen künftig auch für E-Scooter freigegeben werden.
Auch Risiken bedenken
Albert Schaller vom Radhaus am Rathaus in Schwechat macht noch auf Risiken aufmerksam, die oft unterschätzt werden. Er rät davon ab, ein normales Rad mit einem E-Motor nachzurüsten, da weder Rahmen noch Bremsen dafür ausgelegt sind. Auch wenn es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist empfiehlt Schaller eigentlich jedem Radler, einen Helm zu tragen. Auch ungeübten und älteren Radfahrern rät er zur Vorsicht. Dadurch, dass man recht schnell eine hohe Geschwindigkeit erreicht, überschätzt man rasch die eigenen Fähigkeiten und das Reaktionsvermögen. Selbst nutzt Schaller sein E-Bike im Gelände. Downhill-Biker wie er schätzen die Kraftersparnis beim bergauf fahren. E-Bikes, E-Scooter und Co. werden gern als umweltfreundliche Art der Fortbewegung gepriesen. Das ist aber nur der Fall, wenn dadurch auf Autofahrten verzichtet wird. Da sie aber oft genutzt werden, anstatt altmodisch in die Pedale zu treten oder zu Fuß zu gehen, geraten sie auch immer öfter in Kritik. Besonders durch Billigprodukte mit kurzer Lebensdauer entsteht viel Elektroschrott. Wer auf seinen ökologischen Fußabdruck achtet, muss auch weiterhin auf Muskelkraft setzen. Albert Schaller rät zwar nicht grundsätzlich vom E-Bike ab. Aber rät dazu, sich gut zu informieren und regelmäßig ein Service machen zu lassen, damit man lange Freude daran hat und sicher unterwegs ist.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.