Der Kampf gegen die Drogen
„Keine Macht den Suchtmitteln und den Dealern“, heißt es am Rosa-Jochmann-Ring.
Die Wohnpartner Wien tun etwas im Kampf gegen die Drogen: Im Rahmen des ProjektXchange sprachen Bewohner des Rosa-Jochmann-Rings mit Wiens erstem farbigen Polizisten Christian Doneis über Suchtprävention!
Das Jugendzentrum inmitten der Gemeindebauten am Rosa-Jochmann-Ring war am Abend des 18. November prall gefüllt. Christian Doneis, seines Zeichens kriminalpolizeilicher Berater für Suchtgiftprävention, setzte sich mit Bewohnern und Betreuern aus dem Jugendzentrum zusammen. Die Diskussionsrunde war bei so einem heiklen Thema geteilt.
Zu Beginn setzte sich der Polizist mit Migrationshintergrund mit den Fragen der Eltern auseinander: „Grundsätzlich rate ich Eltern, die sich um ihre Kinder Sorgen machen, und nicht wissen, wie man an sie heran kommt, externe Beratung zu nutzen.“
„Wie erkenne ich, dass mein Sohn Drogen nimmt?“, oder „Was macht die Polizei, wenn mein Kind Cannabis geraucht hat?“, fragten die Eltern den Polizisten mit nigerianischen Wurzeln. „Man darf nie locker lassen, wenn man mit Jugendlichen kommunizieren will. Eltern wird das sicher oft frustrieren, aber trotzdem: weiter Reden versuchen!“, plädiert er an die Eltern.
Polizeiarbeit einmal anders
Nach einer anregenden Diskussion mit den besorgten Erziehungsberechtigten, ging die Truppe der Jugendbetreuer mit Doneis auf die Teenager im Gemeinschaftsraum zu. Nach anfänglichen Berührungsängsten brach das Eis nach und nach. „Es ist toll, dass Jugendliche endlich einmal ein anderes Bild von Polizeiarbeit erhalten, wo doch Auseinandersetzungen mit der Polizei sonst eher negativ in ihrer Erinnerung bleiben“, zeigten sich die Jugendbetreuer begeistert.
Eine unheimliche Vielfalt an Fragen sprudelte aus den interessierten Jugendlichen heraus: „Wie wird man Polizist?“, „Wieviel Cannabis darf man besitzen?“, aber auch persönliche Anfragen beantwortete Doneis, der schon viel Erfahrung mit jungen Menschen sammeln konnte. „Besitz von Cannabis ist absolut verboten. Viele glauben, es gibt eine Regelung mit Mindestmenge oder, dass Erwachsene Cannabis rauchen dürfen. Das sind Irrglauben. Über Cannabis wird nichts beigebracht, und der Vergleich mit Alkohol wird gern herangezogen“, weiß Doneis. Laut ihm sei Cannabis aufgrund der vielen Falschinformationen nicht zu verharmlosen. „Auch beim Kiffen kann man reinkippen und ein anderer Mensch werden. Vor allem bei jungen Menschen kann sich das auf soziales Verhalten, den Beruf und andere Bereiche drastisch auswirken“.
Am Ende erhielt der Kriminalpolizist Lob. „Für die Kinder ist das unheimlich wichtig eine gute Ersterfahrung mit der Polizei zu haben“, bilanzierten die Jugendbetreuer. Auch Christian Doneis fand sichtlich Freude am direkten Kontakt mit den Kindern des Gemeindebaus. Einziger Wehrmutstropfen: Unter den Jugendlichen waren keine Mädchen anzutreffen, und für die ist die Drogenfrage sicherlich auch nicht restlos geklärt …
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.