Wiener Linien
Der Traum von der U3 Verlängerung nach Kaiserebersdorf
Der ewige Wunsch nach einer Verlängerung der U3 über die Station Simmering hinaus ist vorerst wieder geplatzt. Bei der letzten Wiener Gemeinderatssitzung wurde ein entsprechender Antrag zum sechsten Mal abgelehnt. Und das trotz einstimmigem Wunsch der Bezirksvertretung.
WIEN/SIMMERING. Bei der jüngsten Wiener Gemeinderatssitzung wurde der Antrag zur U3-Verlängerung zum sechsten Mal abgelehnt und das trotz des einstimmigen Wunschs der Simmeringer Bezirksvertretung. Diese hat bei der vergangenen Bezirksvertretungssitzung einen Resolutionsantrag der SPÖ beschlossen und bei der Stadt den Wunsch nach einer U3-Verlängerung geäußert.
Doch die Parteikollegen von SPÖ, NEOS und Grüne im Gemeinderat setzten sich über diesen Wunsch hinweg und sehen vorerst keinen Bedarf, eine U3-Verlängerung in Angriff zu nehmen. So argumentiert die SPÖ Wien: "Zurzeit liegt der Fokus der Stadt auf dem massiven Ausbau der U-Bahn-Infrastruktur mit der neuen U5 und der Verlängerung der U2."
Stadt und Bezirk sind uneins
Parteikollege und Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ) entgegnet dem: "Nun geht es um Überzeugungsarbeit auf allen Ebenen, damit auch das Land und der Bund die dringende Priorität dieser Verlängerung anerkennen. Kurz- und mittelfristig sind aber zusätzliche Schritte notwendig."
Der Traum von der U3-Verlängerung ist tatsächlich kein Wunsch, den man sich auf die Schnelle erfüllen kann, da bis zur Fertigstellung der U2 und U5 bis 2035 wohl keine andere U-Bahn ausgebaut wird. Deshalb soll der öffentliche Verkehr auf andere Art attraktiver für Simmering werden.
Maßnahmen im Bezirk
Eine Möglichkeit seien „die Verdichtung bei den S-Bahn-Linien S7 und S80, die Straßenbahn nach Schwechat und ein neues Buskonzept inklusive Anruf-Sammeltaxis für Kaiserebersdorf und Albern“, so Sofia Palzer-Khomenko, Klubobfrau der Grünen Simmering. Die geplante Realisierung der Straßenbahnlinie 72 nach Schwechat liegt jedoch noch in Niederösterreich, während die Wiener Linien hier ein fertiges Projekt ausgearbeitet haben.
Anita Müllner, Klubobfrau der ÖVP Simmering, hat den Traum der U3-Verlängerung noch nicht aufgegeben, betont jedoch: „Solange die Wiener SPÖ in der Stadtregierung sitzt, ist eine Umsetzung leider unwahrscheinlich.“
Sophie Hochmüller (Neos) sagt: „Bisher sprach die geringe Anzahl der dort wohnhaften Personen gegen einen Ausbau der U3 bis nach Kaiserebersdorf. Da wir nun aber drei definierte Stadterweiterungsgebiete in Simmering haben, hat sich die Situation unserer Ansicht nach geändert und sollte neu bewertet werden.“
Von „einem Skandal“ spricht FPÖ-Landtagsabgeordneter Wolfgang Kieslich, der Antragsteller für die U3-Verlängerung. In seiner Rede meinte er, dass die Menschen in den 1990er-Jahren mit dem Versprechen, dass die U3 nach Kaiserebersdorf verlängert wird, in das damals größte Stadtentwicklungsgebiet, den Leberberg, gelockt worden wären.
Auch der Antrag zur Verlängerung der Spätkurse des 69A wurde bei der Bezirksvertretungssitzung einstimmig angenommen. Vielleicht schafft es dieser ja, von der Stadt Wien umgesetzt zu werden.
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