Simmering
Große Aufregung um den Altbau-Abriss in der Hauffgasse
Eigentlich stehen Altbauten unter besonderem Schutz. Wie gut dieser wirkt, beweist nun aber der Abriss in der Hauffgasse 7.
WIEN/SIMMERING. Und wieder muss ein Simmeringer Altbau dran glauben: In der Hauffgasse 7 wird ein Gründerzeithaus dem Erdboden gleichgemacht. Das sorgt gerade für einen medialen Aufschrei, da solche Bauten seit 2018 eigentlich unter besonderem Schutz stehen – eigentlich. Dieser versagt nämlich immer wieder, so auch hier in Simmering.
Das Wohnhaus wurde um 1890 vom Architekten Ferdinand Kaindl (1842-1901) erbaut. Die Neo-Renaissance Fassade zeugt mittlerweile von einem Verfall, dem viele Altbauten ausgesetzt sind. Auf deren Grund werden dann meist modernere Bauten errichtet. Die Methoden dabei sind äußerst fragwürdig.
Denn auch der Abriss in der Hauffgasse hätte verhindert werden können, wenn der Fall früh genug gemeldet worden wäre, meint Gerhard Cech, Leiter der Baupolizei. Allerdings ist das scheinbar oft nicht im Sinne der Eigentümer. Unter der Service-Hotline 01/4000 40 01 kann man nun aber täglich von 7 bis 17 Uhr Verdachtsfälle melden.
Wirtschaftliche Abbruchreife
Der Verfall von Altbauten wird oft bewusst in Kauf genommen, damit lukrativere Bauten errichtet werden können. Eine sogenannte „wirtschaftliche Abbruchreife“ liegt vor, wenn die Kosten der Sanierung die Einnahmen durch Vermietung übersteigen.
„Deswegen machen wir nun verstärkte Kontrollen", versichert Cech. Im Herbst soll eine neue Bauwerks-Novelle kommen. Dadurch könne man rechtzeitig eingreifen, wenn alte Gebäude nicht mehr entsprechend gewartet werden. Ein Ansuchen um einen Neubau bestehe in der Hauffgasse 7 allerdings noch nicht, so Cech.
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