Kampf um unsere Kripo

Kommissariate und Abteilungen der Kriminalpolizei sollen zusammengelegt werden. So wird geplant, die Simmeringer Abteilung in die Landstraße zu übersiedeln.

40 Polizisten in den Dritten
Umziehen würden 40 Mitarbeiter der Simmeringer Polizei. "Davon betroffen wäre nur die Verwaltung", erklärt Pressesprecherin Adina Miricoane.
Die Überlegungen würden angestellt, um in diesem Bereich einzusparen. "Das Ergebnis der Erwägungen liegt Ende 2013 vor", so Miricoane.
Herbert Anreitter von den Simmeringer Grünen befürwortet zwar Vereinfachungen in der Verwaltung. In diesem Fall meint er aber: "Erst, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, können wir das Vorhaben beurteilen."
Wolfgang Kieslich von der VP will die Eigenständigkeit des Bezirks erhalten. Er fordert, dass "mit der Einsparung der Verwaltungsposten eine Aufstockung des uniformierten Personals" kommt.

SP und FP für Verbleib
FP-Bezirksvize ist eindeutig: "Simmering ist ein Bezirk, der ständig wächst. Daher bin ich dafür, dass wir ein eigenständiges Kommissariat haben."
Auch der Simmeringer SP-Chef Harald Troch lässt nicht mit sich diskutieren: "Eine gute Polizei ist immer vor Ort, wenn man sie braucht."
Das Interview mit Harald Troch finden Sie auf http://www.meinbezirk.at/wien-11-simmering/chronik/kein-personalabbau-in-der-simmeringer-polizei-d454757.html

Ihre Meinung ist gefragt
Was sagen Sie zu den Plänen, das Simmeringer Kommissariat und die Kripo in den dritten Bezirk zu verlegen? Schreiben Sie Ihre Meinung an simmering.red@bezirkszeitung.at oder bz-Wiener Bezirkszeitung, Kennwort: Simmeringer Polizei, Weyringergasse 35, 1040 Wien.

Die Politiker-Stellungnahmen im vollen Wortlaut:

FP-Bezirksvize Paul Stadler
Normalerweise bin ich aus Kostenersparnisgründen für Zusammenlegungen. Aber gerade in diesem speziellen Fall bin ich dagegen.
Simmering ist ein Bezirk, der ständig wächst, die Bevölkerungszahl nimmt zu. Daher bin ich schon dafür, dass wir ein eigenständiges Kommissariat haben.
Denn, wie es schon vorgekommen ist (sogar innerhalb meiner Familie): es wurde eingebrochen, und als meine Schwester bei der Polizei angerufen hat, wurde ihr mitgeteilt, dass sie warten müsse, da die Spurensicherung gerade im 20. Bezirk bei einem Mord ist. Da ist es mir schon lieber, die Kriminalpolizei-Spurensicherung im Bezirk zu haben. Und – die Verbrechen werden ja nicht weniger.
Auch verstehe ich die Überlegung nicht, warum eine Zusammenlegung mit dem 3. Bezirk? Warum legt man nicht kleinere Bezirke zusammen und lässt die Großen eigenständig? Der 3. Bezirk kann nicht mehr viel wachsen, Simmering aber schon.
Auch, dass man den 12. und den 23. Bezirk zusammenlegen will, ist von der Größe her gesehen sowieso ein Wahnsinn.
Ich bin für die Eigenständigkeit des Kommissariats Simmering.

Wolfgang Kieslich, VP Simmering
Grundsätzlich sollte die Eigenständigkeit der Bezirke erhalten bleiben, immerhin ist Simmering ein Bezirk mit mittlerweile rd. 93.000 Einwohnern. Auch ist die Erreichbarkeit des geplanten zusammengelegten Wachzimmers in der Juchgasse für die Simmeringer Bevölkerung als suboptimal zu bezeichnen. Falls mit der Einsparung der Verwaltungsposten eine Aufstockung des uniformierten Personals einherginge, und somit für mehr Präsenz und Sicherheit auf Simmerings Straßen gesorgt wäre, könnte man zumindest von einer Verhandlungsgrundlage sprechen! So oder so ist in dieser Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen!

Herbert Anreitter, Grüne Simmering
Die Simmeringer Grünen befürworten prinzipiell Verwaltungsvereinfachungen und die Vermeidung von Doppelgleisigkeiten. Allerdings ist aus unserer Sicht noch nicht feststellbar, ob die Zusammenlegung Nachteile für die Bewohner unseres Bezirks bringen könnte. Erst, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, können wir das Vorhaben endgültig beurteilen.
Eine Zusammenlegung müsste aus Sicht der Grünen auch dazu führen, dass mehr Polizisten von Verwaltungsaufgaben befreit werden und damit mehr Beamte im Bezirk präsent sein können.