Wildes Leben auf dem Zentralfriedhof
Mit seinen fast 2,5 Quadratkilometern ist der Zentralfriedhof nicht nur der zweitgrößte Friedhof Europas. Er ist auch Heimat einer faszinierenden Tierwelt.
Verwalter Andreas Kals sieht "seinen" Friedhof nicht nur als würdige letzte Ruhestätte, sondern als echten Erholungsraum für die Besucher, die abseits von Lärm und Hektik die Grünoase Zentralfriedhof genießen sollen. "Wir haben im Sommer 2011 deshalb auch einen großen Bereich am hinteren Rand des Zentralfriedhofes (an der Mauer hinter dem Verschubbahnhof der ÖBB) als neues Biotop angelegt." Mit Schilfgürtel und Teichen und riesigen Schmetterlingswiesen, die im Sommer nicht geschnitten werden. "Es wird nur schmale Wege dazwischen geben, damit man wirklich mitten in der Natur sein kann." Ein Paradies für Insekten, aber auch für Amphibien. Sogar Enten werden erwartet.
Belebte Parklandschaft
Neben den beliebten Eichkatzerln gibt es seit der Eröffnung des Zentralfriedhofes am 1. November 1874 auch noch die "Ureinwohner" der früheren Aulandschaft, die, so Kals, "schon vor dem Zentralfriedhof hier heimisch waren." Es hat schon eine eigene Faszination, inmitten der Verstorbenen dem Leben zu begegnen. Hasen, Rehe, Fasane, Falken, Habichte und zahlreiche Singvögel leben hier. In kleineren Rudeln, oft auch als Einzelgänger. Und wer zur richtigen Zeit die richtigen Ecken des Zentralfriedhofes besucht und etwas Geduld mitbringt, kann sie auch entdecken. "Im hinteren Teil des alten jüdischen Friedhofes beim ersten Tor sind die Tiere ungestört. Ohne Autos, ohne Grabarbeiten." Dort kann man am Morgen oder in der Dämmerung auf Fotosafari gehen. Im restlichen Areal wird es allerdings erst wieder gegen 16 Uhr ruhiger. Spätestens beim überraschenden Anblick eines Rehs, das zwischen den Gräbern äst oder eines lustig hoppelnden Hasen kommt man dann vielleicht sogar ins Philosophieren.
Fledermausführung und Insektenleuchten
Nicht versäumen: Zum ersten Mal gibt es im Naturgarten des Zentralfriedhofes am 5. Mai bei der langen Nacht der Wiener Stadtwerke im Halbstundentakt die beliebte Fledermausführung und das Insektenleuchten für kleine und große Naturforscher.
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