Simmering zurück in roter Hand
Der neue Bezirksvorsteher Thomas Steinhart im Interview
Er hat den 11. Bezirk zurückerobert: Thomas Steinhart (SPÖ) wird neuer Bezirksvorsteher.
SIMMERING. Der erste FPÖ-Bezirksvorsteher der Stadt, Paul Stadler, hat im Elften mit über 28 Prozent ein noch vergleichsweise gutes Ergebnis erzielt, konnte sich aber nicht gegen den Abwärtstrend der Blauen stemmen. Nach nur fünf Jahren wird der 11. Bezirk nun wieder rot.
Was sagen Sie schlussendlich zu Ihrem Ergebnis von über 40 Prozent?
THOMAS STEINHART: Ich habe in den letzten Wochen, in denen ich bei den Leuten auf der Straße war, gemerkt, dass die Stimmung im Bezirk positiv ist. Wir haben mit unseren Themen, wie es scheint, überzeugt und waren während des Wahlkampfs zuversichtlich. Wir hätten aber nicht mit solch einem Ergebnis gerechnet.
Wie haben Sie den Wahlkampf persönlich erlebt?
Es war wegen Corona komplett anders. Auf große Partys haben wir natürlich verzichtet. Wir haben uns Mühe gegeben und versucht, viel auf der Straße zu sein und mit gewissen Sicherheitsvorkehrungen so viele Menschen wie möglich im Bezirk zu erreichen.
Simmering ist nun also wieder rot. Wie erklären Sie sich die Verluste der FPÖ?
Ich rede nicht gerne über andere Fraktionen. Jeder probiert sein Bestes und dieses Mal haben sich die Wähler eben für uns entschieden, weil wir gute Angebote für die Simmeringer bieten.
Was macht für Sie der 11. Bezirk aus?
Ich würde nicht wo anders leben wollen. Wir haben im Bezirk einerseits den städtischen Charakter und andererseits mit Kaiserebersdorf auch den ländlichen Charakter. Wir haben große Gärtnergebiete, die für die Lebensmittelproduktion zuständig sind, mit denen man ganz Wien versorgen könnte – das können nicht viele vorweisen.
Welche Themen sind für Sie in Simmering wichtig?
Für uns ist besonders die Gesundheitsversorgung wichtig. Es soll ein Ärztezentrum für die Simmeringer geben. Wir arbeiten auch an einem Verkehrskonzept für den ganzen Bezirk, in das neben Öffis auch Autofahrer eingebunden werden sollen. Es geht uns auch um die Belebung von Grätzeln mit Kunst und Kultur, denn alle Simmeringer sollen in ihrer Umgebung etwas erleben können.
Wie wichtig ist Ihnen die Einbindung der Bewohner bei den Vorhaben?
Wir haben bereits viele Vernetzungstreffen mit Sportvereinen oder auch Tanzgruppen gemacht. Es ist ganz wichtig, dass wir uns besser vernetzen. Ich glaube, dass man den Bezirk so lebenswerter machen kann, wenn man eine Plattform zum Vernetzen ermöglicht – da profitieren dann alle in Simmering davon.
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