Die Schulsanierungen in Simmering müssen weiter gehen
Bildungsstandort Simmering: Was die Spitzenkandidaten der Bezirksparteien dazu sagen.
Die bz-Wiener Bezirkszeitung hat nachgefragt. Bildungsstandort Leopoldstadt: Das sollte in den nächsten fünf Jahren verbessert oder in Angriff genommen werden. Die Antwort der Spitzenkandidaten der Bezirksparteien im Wortlaut:
• Eva-Maria Hatzl, SP-Bezirksvorsteherin
• Paul Stadler, FP-Bezirksvize
• Wolfgang Kieslich, VP
• Verena Kroboth, Grüne
• Alexander Ries-Schweitzer, Neos
Eva-Maria Hatzl, SP-Bezirksvorsteherin
"Seit Jahren werden große Beträge aus dem Bezirksbudget für die Verbesserung der Bausubstanz der Pflichtschulen aufgewendet. Zudem wurden aus dem Budget der Stadt Schulen erweitert und ein Bildungszentrum am Polkorab-Platz erbaut. Da es trotzdem in diesem Bereich noch genug zu tun gibt, plädieren wir dringend für eine Verlängerung des Wiener Schulsanierungspakets.
Simmering gehört zu den Bezirken, deren Bevölkerung wächst. Es ist daher klar, dass dringend weiterer Schulraum gebraucht wird. Das erfolgreiche Konzept des Schulcampus wäre auch in Simmering zu verwirklichen.
In einem Komplex, in dem Kindergarten, Volksschule und weiterführende Schule Platz finden, können verschiedene Räume gemeinsam genutzt werden. Es kann von den Pädagogen ein gemeinsames Konzept erarbeitet und umgesetzt werden.
Die bereits bestehenden Campi in anderen Bezirken kommen bei allen Beteiligten – Eltern, Schüler, Lehrer – gut an.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen deutlich den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft der Kinder und Schulerfolg. Um die Chancengleichheit aller Kinder zu verbessern, ist das weitere Umsetzen der verschränkten ganztägigen Schulform wesentlich.
Dazu gehört zum Beispiel, dass so rasch wie möglich mit dem Aus- und Umbau der Volksschule am Simoningplatz begonnen wird. Die rege Wohnbautätigkeit in der Umgebung schreit geradezu danach.
Die Simmeringer Sozialisten bestehen außerdem auf der Forderung nach der gemeinsamen Schulform aller 10- bis 14/15-Jährigen. Alle Untersuchungen zeigen, dass die Entscheidung und Trennung der Schüler/innen mit dem 10. Lebensjahr zu früh erfolgt.
In Südtirol ist es eine Erfolgsgeschichte. So wie Tirol und Vorarlberg sollte auch Wien die praktische Umsetzung andenken. Die Zeit dafür ist überreif!"
Paul Stadler, FP-Bezirksvize
"Wichtigste Voraussetzung für den Schulbesuch ist die deutsche Sprache, vor allem soll in den Schulbüchern nur in deutscher Sprache gelehrt werden. (Deutsch auch in der Pause fördern)
• Korrekte Benotung, das heißt: sehr gut bis nicht genügend
• Überdenken der geplanten Sexualkunde und Aufklärung in den Kindergärten und Schulen
• Lehre der abendländischen Werte und der österreichischen Bräuche! Wer seine Heimat kennt, weiß auch Fremdes zu schätzen!
• Mehr Mitspracherecht der Bezirke im Unterrichtsbereich. Jeder Bezirk hat ein anderes Bevölkerungsprofil
• Mehr Finanzen bei der Schulsanierung in den Bezirken und transparente Ausschreibung und Vergabe der Aufträge bei Sanierungen!
• Keine Containerklassen!
• Keine Imamschule – auch nicht als Privatschule!"
Wolfgang Kieslich, VP
"Erhaltung und Ausbau von Gymnasien
Neue Mittelschule klingt ja ganz gut. Es ändert aber nichts daran, dass diese nur umlackierte Hauptschulen sind. Wirkliche Bildung entsteht durch Vielfalt und nicht durch politisch motivierte Schulversuche.
Die qualitative Aufwertung der Hauptschulen ist eine notwendige Maßnahme. Dies geschieht sicherlich nicht durch Umbenennung in Neue Mittelschule, bei gleichzeitiger Qualitätsverschlechterung.
Im Gegenteil: das Modell Gymnasium hat sich seit Jahrzehnten bewährt. Und bewährtes sollte man nie abschaffen. Wir fordern deshalb die Modernisierung und den Ausbau von Gymnasien im Bezirk. Besonders: mehr Schulplätze, da die Bevölkerung ständig steigt!
Fachhochschule für Umwelttechnik
Es ist mehr als sinnvoll, hier nun endlich eine Fachhochschule (FH) für Umwelttechnik zu errichten und das Know How weiterzugeben und weiter zu entwickeln.
Wir fordern seit Jahren die Errichtung einer solchen zukunftsweisenden Bildungseinrichtung, für die in Simmering auch noch ausreichend Platz wäre.
Die Umwelttechnik ist ein Teilbereich des Umweltschutzes und befasst sich mit Geräten und technischen Verfahren, die zum Umweltschutz eingesetzt werden können, wie Müllverbrennung, Recycling, Abgasreinigung, Lärmschutz…
Die passenden Betriebe sind schon in Simmering:
Kraftwerk Simmering
Biomassekraftwerk Simmering
Sondermüllverbrennungsanlage Simmeringer Haide
Entsorgungsbetriebe Simmering
Mehr Lehre und Ausbildung
Mehr Lehrlingsausbildung in Simmering , statt Vertreibung von Betrieben. Simmering kann mehr, als nur unter patscherter sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik zu leiden! Die besten Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit sind gute Ausbildung und mehr Arbeitsplätze."
Verena Kroboth, Grüne
"Für die Simmeringer Grünen ist Bildung von zentraler Bedeutung, daher ist es auch eines der zentralen Wahlkampfthemen. Mit mehr Ressourcen für die Jüngsten können wir für mehr Chancengleichheit sorgen und investieren in die Stadt der Zukunft.
Wir wollen, dass jedes Kind, unabhängig von Herkunft und sozialem Umfeld, die Garantie auf einen hochwertigen Kindergartenplatz ab dem zweiten Lebensjahr bekommt. Durch die dringend notwendige Aufwertung der Elementarpädagogik sollen die Besten für die Kleinsten frühe Förderung sicherstellen. Das ist gerade in unserem Bezirk, in den vermehrt Jungfamilien ziehen, besonders wichtig.
Auch Schulen brauchen mehr Ressourcen. Wir meinen: die beste Schule ist ums Eck. Die Mittel sollen nach Bedarf verteilt werden – und nicht bürokratisch.
Unsere Simmeringer Schulen würden von einer Finanzierung auf Basis eines Sozialindex, wie von uns gefordert, profitieren. Für die wachsende Schüler_innenzahl brauchen wir auch als Gebäude keine Containerklassen, sondern Schulen, die langfristige schulische Betreuung und Infrastruktur für Schüler_innen und Lehrer_innen bieten.
Wir wollen 1000 Lehrer_innen mehr für Wiens Pflichtschulen – und viele davon brauchen wir hier in Simmering. Nur durch mehr Personal kann jedes Kind, wenn notwendig, zusätzlich gefördert werden. Durch mehr Lehrkräfte, aber auch, wenn Lehrer_innen endlich durch administratives Personal von bürokratischen Aufgaben entlastet werden und sich ganz den Kindern widmen können.
Unser Bezirk ist ein Ort der Vielfalt. Bildung ist für mich der Schlüssel für bessere Jobchancen und für ein gutes Miteinander.
Außerdem ist für uns klar: Parteibuch und Proporz müssen einen Schulverweis bekommen. Unsere Kinder verdienen nicht die, die beim Stadtschulrat am besten vernetzt sind, sondern die besten Pädagog_innen."
Alexander Ries-Schweitzer, Neos
"Simmering ist von der Altersstruktur einer der jüngsten Bezirke Wiens. Dementsprechend wichtig und vor allem auch vielfältig sind die Herausforderungen für unsere Schulen in Simmering.
Initiativen wie der geplante Campus Gasometer oder die Schulzubauten in den Volksschulen sind daher selbstverständlich zu befürworten. Nur ist es nicht mit einem Neubau oder Erweiterung getan.
Wir brauchen eine inhaltliche Erneuerung des Systems Schule! Ein Campus Gasometer oder ein moderner Holzzubau machen keine Schulreform aus.
Simmering braucht eine entsprechende Vielfalt von Schulen um den Talenten der Kinder Angebote machen zu können. Es muss gelingen in einer autonomen Schule die Anforderungen, die den Schulen vor Ort gestellt werden, gerecht zu werden.
Im Buntbuch Schulautonomie „Die Mündige Schule“ wird detailliert beschrieben, wie diese Zukunft der Schule aussehen kann."
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