Stadtentwicklung Kaiserebersdorf
Die FPÖ auf Mission gegen Versiegelungen
Rund 33 Hektar Freifläche will die Stadt für das künftige Stadtentwicklungsgebiet Kaiserebersdorf verbauen, integriert in das bestehende Gebiet; auch im Bereich des Zehngrafenwegs. Dem möchte die FPÖ mittels einer Petition jedoch einen Riegel vorschieben.
WIEN/SIMMERING. Der Elfte ist nicht nur der im Durchschnittsalter jüngste Bezirk Wiens, sondern auch einer mit noch vielen frei stehenden Grünflächen und Äckern, sowie einer der Bezirke, in denen in den nächsten Jahren mit einem massiven Bevölkerungswachstum zu rechnen ist.
Im Juni startete deshalb die Stadt Wien mit den ersten Phasen der Planung und Ideenfindung des Stadtentwicklungskonzepts Kaiserebersdorf. Die FPÖ befürchtet damit eine Versiegelung der Grün- und Ackerflächen und möchte das mittels einer Petition stoppen.
"Es gibt einen riesengroßen Anschlag auf Simmering, wo durch Stadtentwicklungsprojekte viel Grünraum und Ackerraum einfach zerstört werden soll", kritisiert der zweite Vize-Bürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) scharf die Pläne der Stadt Wien. Laut ihm habe die Stadtplanung in Wien in den letzten Jahren unter Rot-Grün gelitten.
Nun möchte Simmerings früherer Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) mittels Bürgerinitiative gegen die Stadtentwicklung im Bezirk vorgehen. Eine Petition soll die Versiegelung rund um die Gebiete Zehngrafenweg, Weichseltalweg, Leberberg und Dreherstraße stoppen.
Verdichtung statt Versiegelung
Besonders betont Stadler die Verdichtung schon versiegelter Flächen im Bezirk. So sieht er im Bereich der Simmeringer Hauptstraße die Möglichkeit, anstatt der niedrigen und schon vorhandenen Häuser, die nicht unter Denkmalschutz stehen, auf Hochhäuser aufzustocken. Dazu müsse man Förderungen oder Anreize finden, dass man den Bewohnern und Bewohnerinnen dort das Ausziehen ermöglicht.
"Solange wir so viele Flächen haben, die versiegelt sind, die wir noch verbauen könnten, solange werden wir dagegen sein, dass wir hier am Zehngrafenweg Versiegelung stattfindet", betont Stadler. "Wir wollen unsere Natur erhalten. Wir wollen nicht zwischen Hochhäusern spazieren gehen", fügt Stadler hinzu.
Petition im Gemeinderat
Sind 500 Unterschriften erreicht, so wird die Petition über den Petitionsausschuss in den Gemeinderat eingebracht werden. "Wir werden einen gewissen Druck aufbauen", präsentiert Stadler das Anliegen der FPÖ.
Unverständnis der SPÖ
Für Unverständnis sorgt die Kritik der FPÖ an der aktuellen Erarbeitung des Stadtteil-Entwicklungskonzepts für Kaiserebersdorf bei der SPÖ. „Während Paul Stadler in seiner Zeit als Vorsteher bestenfalls mit Untätigkeit aufgefallen ist, werden jetzt gemeinsam mit der Bevölkerung wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des 11. Bezirks angegangen“, erklärt Gemeinderat Erich Valentin (SPÖ), Vorsitzender des Planungsausschusses im Wiener Gemeinderat.
Die Stadt Wien betont ihren Fokus auf nachhaltige Stadtentwicklung und möchte mit dem Projekt für den Erhalt von über 50 Prozent Grünraumanteil und für leistbaren Wohnraum sorgen.
„Von ‚zubetonieren‘ kann überhaupt keine Rede sein, ganz im Gegenteil: Ziel ist es, dass der Bevölkerung künftig mehr Grün- und Freiflächen zur Verfügung stehen und der Stadtteil für alle attraktiver wird“, so Valentin.
Die Wiener Stadtteilplanung und Flächenwidmung betont außerdem die Bürger- und Bürgerinnenbeteiligung an dem Projekt. Es werden Veranstaltungen, bei denen die Simmeringer und Simmeringerinnen beteiligt werden, folgen.
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