Simmering kann nicht mehr länger warten!
Neue Volkspartei Simmering wird der Ausweitung des Parkpickerls zustimmen
Nicht aus Überzeugung, sondern aus Mangel an Alternativen – Ein landesweites Modell der Parkraumbewirtschaftung ist längst überfällig!
Die Bezirksräte der ÖVP Simmering werden einer Ausweitung des Parkpickerls, allerdings mit Einschränkungen, zustimmen. Unsere Zustimmung erfolgt jedoch nicht aus der Überzeugung, sondern aus Mangel an Alternativen. Besser ein, euphemistisch gesagt, nicht perfektes Modell, als gar kein Parkpickerl in den stark zunehmenden Verdrängungszonen.
Die neue Volkspartei Simmering war bisher gegen das Parkpickerl, weil die schwerwiegenden Fehler der Wiener Parkraumbewirtschaftung auch auf Simmering ausgedehnt wurden. Die Stadtregierung hat bereits mehrfach ein neues Modell der Parkraumbewirtschaftung angekündigt, allerdings ist es fraglich wann es kommen wird. Diese wohl unpopulären Neuregelungen werden wohl kaum vor den Wahlen im Herbst verkündet, denn die bisher bekannt gewordenen Pläne haben es in sich! Der unübersichtliche Wiener Fleckerlteppich muss nun endlich reformiert und eine transparente, nachvollziehbare Parkraumbewirtschaftung mit Lenkungseffekten umgesetzt werden. Das 3-Zonen-Modell der neuen Volkspartei liegt bereits seit Jahren am Tisch.
In Simmering nimmt indes der Druck aus den Nachbarbezirken und durch die Pendler immer mehr zu. Mit dem Effekt, dass in vielen Bezirksteilen Simmerings die Parkplätze von Nicht-Simmeringern und Nicht-Wienern verstellt werden. „Damit finden die Menschen aus unserem Bezirk zu manchen Tageszeiten kaum Parkplätze. Hier ist die Stadt Wien säumig, ein landesweites Modell vorzulegen!" Das Parkpickerl der Gemeinde Wien, das weder unterschiedliche Tarifzonen kennt, unnötig früh beginnt und unnötig spät endet und sehr uneinheitlich ist, konnte in der Zone A noch etwas abgemildert werden. So gilt es nur zwischen 9:00 und 19:00 Uhr werktags. Wir verlangen, dass dies bei einer Ausdehnung auf den ganzen Bezirk so bleibt!“
Das Ergebnis der Vorher-Nachher-Untersuchung des Parkpickerls lässt keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu:
- Die Auslastung in den parkraumbewirtschafteten Bereichen in Simmering ist zwischen 9 und 19 Uhr von 84% auf 66% gesunken, abends (20-22 Uhr) von 90% auf 86%.
- In der Nacht, also ab 22 Uhr, gibt es allerdings kaum Auswirkungen.
- Die Arbeitsplatzdichte scheint relevant für die Parkplatznutzung zu sein. In Bereichen mit hoher Wohnungs- und Arbeitsplatzdichte werden leere Parkplätze dort wohnhafter Arbeitstätiger (mit Auto) untertags von anderwertig wohnenden Arbeitstätigen genutzt, z.B. Gebiet 2 (Gasometerumfeld), Gebiet 4 (Geiselberg/Leberstraße) etc.
- In nicht-parkraumbewirtschafteten Bereichen ist die Anzahl der Dauerparker sichtlich höher, die Anzahl der Nicht-Wiener Kennzeichen beträgt dort bis zu 40%. Der Grund sind wohl die Wochenpendler.
- Die Verdrängung aus den parkraumbewirtschafteten Bereichen in nicht bewirtschaftete mit öffentlicher Anbindung.
- Hohe Firmen-PKW und LKW-Parkdichte in einigen Bereichen, auch in gemischten und angrenzenden Wohnbereichen.
Nachher-Untersuchung der Parkraumbewirtschaftung in Simmering
Wir halten das bezirksweite Parkpickerl in Ermangelung anderer landesweiter Lösungen für notwendig. Unsere Beobachtungen und die vielen Rückmeldungen aus der Bevölkerung begründen dies deutlich. Allerdings müssen verschiedene Bereiche von diesem ausgenommen werden. Das sind die Industriegebiete, Kleingartensiedlungen, Gärtnergebiete, und andere. Dort muss es Sonderregelungen geben, um nicht die Parkplatzsuchenden in Zukunft genau dorthin zu locken. In diesen Gebieten würde das Parkpickerl etwa die Gärtner in Ausübung ihrer Tätigkeiten schwer treffen. Und diese haben es ohnehin nicht leicht. Außerdem ist die Einfahrt in dieses Gebiet für nicht-Anrainer ohnehin untersagt (was jedoch häufig missachtet wird).
Im unmittelbaren Umfeld von Kleingartensiedlungen ließe sich durch die Schaffung von Anrainerparkplätzen bzw. Ausnahmeberechtigungen ein weiteres Verparken verhindern.
Wir setzen uns im Sinne der Simmeringer für vernünftige Regelungen ein, um das Parkplatzproblem so weit als möglich zu lösen, aber unnötige Folgewirkungen einzuschränken. Einem Wohnzonenmodell, wie bei den Grünen diskutiert, werden wir jedenfalls nicht zustimmen!
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
3 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.