Bezirksvertretungssitzung
Simmering streitet über Burkinis, Gasometer & Co.
Bei der Sitzung des Bezirksparlaments wurde allen voran über die Grenzen Simmerings hinweg diskutiert.
WIEN/SIMMERING. Nach zwei Jahren fand die Bezirksvertretungssitzung am Mittwoch, 15. Juni, wieder im Festsaal des Simmeringer Amtshauses statt. Zwar wurden insgesamt 20 Anfragen und 36 neue Anträge behandelt, der Großteil der dreieinhalbstündigen Sitzung entfiel aber auf Themen in der Metaebene.
"Bei uns geht man eben nicht voll bekleidet ins Wasser. Die zugezogenen Gäste haben sich an unsere Sitten anzupassen", so Bezirksrätin Cornelia Bauernhofer (FPÖ) zum Resolutionsantrag der Freiheitlichen Partei bezüglich eines Burkini-Verbots für Simmerings Schwimmbäder. Dieser wurde abgelehnt, entgegen der Stimmen von FPÖ und ÖVP.
Einigung um Haus Haidehof?
Die Forderung der SPÖ, die Sanierung des zurzeit leerstehenden Pflegewohnheims Haidehof rasch fortzusetzen, sorgte ebenso für Aufsehen. "Ein wenig schmunzeln mussten wir jetzt schon, schließlich haben wir dasselbe bereits im März gefordert", so die stellvertretende Bezirksvorsteherin Katharina Krammer (FPÖ).
Dem entgegnet der Klubobmann der Simmeringer SPÖ Michael Dedic: "Ja, es ist viel dazwischengekommen, aber wir wollen untermauern, wie wichtig es ist, dass die Bewohner schnell wieder in ihre bekannte Umgebung zurückkommen." Schlussendlich wurde der Antrag einstimmig angenommen.
Parteiübegreifende Stellungnahme zum Zentralpark
Eine weitere Einigkeit stellte die gemeinsame Stellungnahme der Bezirksparteien zu den neuen Plänen für das Gasometervorfeld dar. Nach dem beschlossenen Bebauungsplan und dem Entwurf der Architekten im Jahr 2019 wurde jüngst ein fertiges Konzept seitens der Wiener Stadtplanung vorgelegt. So soll dort auch ein großer, verkehrsfreier Zentralpark entstehen.
In der Bezirkspolitik zeigte man sich mit diesem Plan bisher nicht zufrieden, wie die BezirksZeitung bereits berichtete. "Wir befürchten, dass sich der Verkehr, auch wegen der Nähe zur A4, auf die umliegenden Straßen verlagert", so Gemeinderat Ernst Holzmann (SPÖ) kürzlich im Gespräch mit der BezirksZeitung.
Innerhalb der parteiübergreifenden Stellungnahme verkündete der Vorsitzende des Bauausschusses Stefan Tögel (SPÖ), dass eine Straße an der Seite des Parks, bei der Erdbergstraße und Modecenterstraße, die Lösung sein könnte: "So kann die Fläche des Parks umso größer werden. Es braucht aber ein konkretes Verkehrskonzept. Besondere Beachtung erfordert vor allem auch die Guglgasse."
Auch für die Errichtung von leistbarem Wohnraum in diesem Gebiet sprachen sich alle Parteien aus. Zum Schluss blieb ihnen nur noch eines: Sich einen schönen Sommer und eine erholsame Zeit zu wünschen.
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