Verkehr
Wie steht es aktuell um die Radinfrastruktur in Simmering?
Simmerings Radinfrastruktur weist einige Mängel auf. Besonders im Bezirksvergleich wird dies deutlich.
WIEN/SIMMERING. Simmering hätte ein großes Radfahrpotenzial: Der Bezirk ist recht flach und hat einen hohen Grün- und Freiflächenanteil. Die Radinfrastruktur des Bezirks ist allerdings ausbaufähig. Wie eine aktuelle Analyse vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ), welche die Anteile an Gehsteigen, Fußgängerzonen und Radwegen an den Verkehrsflächen veranschaulicht, deutlich macht: Es gibt große Unterschiede beim Bezirksvergleich.
Während beispielsweise in vielen Bezirken der Prozentanteil von 30 bis hin zu 45 reicht, sind in Simmering nur 25 Prozent der Flächen dem Gehen oder Radfahren gewidmet. Damit belegt der Bezirk den vorletzten Platz vor der Donaustadt.
Ist ein Ausbau geplant?
Im März wurde bekannt, dass eine große Radwegoffensive, wie auch bereits im Vorjahr, für 2023 geplant ist. Insgesamt sollen heuer sogar 20 Kilometer neue "Radweginfrastruktur" in Wien dazu kommen. Während ein besondere Fokus auf dem 22. Bezirk liegt, in welchem ein Radhighway von der City bis in die Donaustadt langfristig geplant ist, bleibt es um die Radwege in Simmering ruhig.
Lediglich eine Bestandsverbesserung genauer gesagt ein Zweirichtungsradweg ist in der Zinnergasse bis zum Anschluss an die Alberner Hafenzufahrtsstraße geplant. Und auch eine Statistik der Stadt Wien aus dem Jahr 2022 zeigt, dass der Elfte verglichen mit anderen Bezirken sich im Hinblick auf die Radabstellplätze auf dem letzten Platz befindet.
Radlobby im März gegründet
Genau wegen solchen infrastrukturellen Mängeln wurde im März die Radlobby Simmering gegründet. Ihre Hauptaufgabe sieht sie darin, die Mängel aufzunehmen und an Verantwortliche und Behörden zur Verbesserung heranzutragen. Herbert Hofmann, Sprecher der Radlobby Simmering, betont: „Die Radinfrastruktur in Simmering ist besser als ihr Ruf, allerdings gibt es viele Verbesserungswünsche und -möglichkeiten, die oft mit geringem Aufwand realisiert werden können.“
Auch Philipp Schober von der Radlobby Wien sagt: „Der Bezirk hat noch viel Luft nach oben. Nachholbedarf besteht besonders bei durchgängigen Hauptradrouten und Einbahnöffnungen, die kurze Wege mit dem Fahrrad ermöglichen.“ Um größere Fahrradstraßen bauen zu können, müssen bestehende Strukturen verändert werden, also Parkplätze entfernt werden, betont der Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ).
"In letzter Zeit wurden aber trotzdem neue übergeordnete Radwege, zum Beispiel am Kanal, in der Etrichstraße und in der Alberner Hafenzufahrtsstraße geschaffen, weitere werden geprüft. Das Radfahren gegen die Einbahn gibt es in manchen Bereichen, in manchen Straßen wurde es geprüft, eine Umsetzung ist aber aufgrund der Straßenbreite nicht überall möglich. Radfahren ja, wo es sinnvoll und sicher ist", so Steinhart.
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