"Simmering wird zugeparkt"
Parkpickerl: Vor der Abstimmung gab es Fragen und Antworten im Zentral.
SIMMERING. Der Saal im Restaurant Zentral in Simmering ist brechend voll. Es ist die letzte von drei Veranstaltungen zum Thema Parkpickerl. Noch vor dem Sommer wird über eine Einführung abgestimmt.
Die Anwesenden sind mit der aktuellen Stellplatzsituation in Simmering mehr als unzufrieden: Rund um die „Hotspots“ in der Nähe von U-Bahnen und Geschäftsstraßen komme es regelmäßig zu Engpässen. Schuld daran seien Dauerparker und Pendler aus anderen Bezirken, Bundesländern und dem Ausland, so der Tenor.
Problem: Simmeringer Pendler
"Sehr viele Menschen mit Nicht-Wiener Kennzeichen parken gerade am Abend bei den U-Bahn-Stationen und fahren mit den Öffis in die Stadt. Sie parken Simmering am Abend zu“, so eine Anrainerin. Sie ist für das Parkpickerl.
„Die neue Regelung wird nicht alle Probleme lösen, aber es wird besser sein als vor dem Pickerl“, so Roman Riedl von der Magistratsabteilung 18 (Stadtentwicklung). Das glauben viele nicht – und eine Schwierigkeit wird angesprochen: Die sogenannten Binnen-Pendler aus dem eigenen Bezirk stellen für die Parkraumbewirtschaftung ein weiteres Problem dar: Simmeringer, die mit dem Auto zur U-Bahn fahren und dort parken. "Das ist ein Problem, das auch mit dem Pickerl weiter bestehen bleibt", regen sich einige Simmeringer auf. „Ich bin vor kurzem auf das Auto umgestiegen, weil die Öffis eine Katastrophe sind“, so eine Bewohnerin.
Neben den Anrainern sind auch Unternehmen von der Kurzparkzone betroffen und dürfen ihre Fahrzeuge nicht mehr kostenlos abstellen. Für sie gilt Folgendes: Sie müssen eine Ausnahmebewilligung beantragen, wo Rechnungen vorgelegt werden müssen, um zu beweisen, dass das Firmenauto auch wirklich in Verwendung ist. Das verursacht Unmut bei den meisten Unternehmern.
Befragung noch vor dem Sommer
Simmering steht vor der Frage: Parkpickerl, ja oder nein? Im Unterschied zu anderen Bezirken, wo man die Bewohner vor vollendete Tatsachen stellte, sollen die Simmeringer selbst entscheiden, ob sie für oder gegen das Parkpickerl sind. Einen fixen Termin gibt es noch nicht, jedoch soll noch vor dem Sommer 2017 die Befragung durchgeführt werden. Sollte es zu einem „Ja“ kommen, stehen 3 Varianten zur Verfügung, die noch genau geprüft werden müssen. Fix ist nur, dass in Industriegebieten und auf der Simmeringer Haide das Parken auch weiterhin kostenlos bleibt.
Bei der Info-Veranstaltung gab es die Möglichkeit, Fragen an Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ), sowie Experten der Magistratsabteilungen 18 und 46, ÖAMTC und der WKO Wien zu stellen.
Wichtigste Fragen zum Pickerl
• Wo kann das Parkpickerl beantragt werden?
Beim Bezirksamt Simmering oder online auf www.wien.gv.at
• Wann gilt die Kurzparkzone?
Von 9 bis 19 Uhr, in der restlichen Zeit kann man kostenlos parken.
• Wie funktioniert es mit Wechselkennzeichen?
Beim Beantragen bekommt man zwei Pickerl.
• Was ist, wenn mehrere Autos auf eine Person zugelassen sind?
Pro Zulassung ist nur ein Parkpickerl möglich. Besitzer mehrerer Fahrzeuge erhalten nur ein Pickerl.
• Wird es Grenzbereiche zu umliegenden Bezirken geben?
Das ist nicht vorgesehen.
• Werden die Parkflächen bei den Friedhöfen zur Kurzparkzone?
Das ist noch nicht fix. Sie könnten zu Park-&-Ride-Parkplätzen umgewidmet oder in die Zone eingeschlossen werden. Die Entscheidung falle jedenfalls vor der Befragung, so Bezirksvorsteher Paul Stadler.
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