Wien-Simmering: Streit um die neue Bim
Bezirksvorsteher Paul Stadler spricht sich gegen eine eigene Simmering-Bim aus.
SIMMERING. Noch im Dezember sagte Stadträtin Ulli Sima zu, dass Simmering eine neue Straßenbahn bekommt. Diese solle zwischen Kaiserebersdorf und dem Enkplatz/Gottschalkgasse pendeln. Im Gegenzug soll der 6er am Enkplatz umdrehen und der 71er bis nach Kaiserebersdorf fahren.
Die Simmeringer Bezirks-SPÖ feierte diesen Erfolg bereits, als von Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) ein "Nein" kam. "Das würde ein Verkehrschaos verursachen", begründet er seine Absage.
Zusätzliches Gleis
Den Grund sieht er in der Tatsache, dass es bei der Schleife beim Enkplatz ein zusätzliches Gleis braucht. Dieses werde notwendig, damit die Fahrer ihre vorgeschriebenen Stehzeiten bekommen, ohne eine andere Straßenbahn zu behindern. "Das kostet Parkplätze", so der Vorsteher über ein weiteres Gleis in der Sedlitzkygasse. Diese Umbauarbeiten würden am Verkehrs-Hotspot Simmerings stattfinden.
"71er verlängern"
Als Lösung für die Kaiserebersdorfer schlägt Stadler vor, einfach den 71er bis zur Etrichstraße zu verlängern: "Das wären nur sechs Stationen mehr, das müsste doch ohne Probleme zu schaffen sein."
Bezirksvize Peter Kriz (SPÖ) zeigt sich von Stadlers Reaktion entsetzt: "Da geht es um rund ein Dutzend Parkplätze, während rund 45.000 Kaiserebersdorfer von der neuen Straßenbahn profitieren würden." Deswegen wolle er neben der neuen Bim auch den 6er weiterhin bis zur Etrichstraße fahren sehen. "Es ist schade, dass Stadler aus Prinzip blockiert", legt SPÖ-Simmering Chef Harald Troch nach.
11er Bim ab 2018
Im Büro von Stadträtin Ulli Sima herrscht Zuversicht, dass die neue Straßenbahn kommt: "Wir haben ein klares Paket geschnürt, das Sinn macht." Auch würde diese Lösung dem Bezirkswunsch entsprechen, der jahrelang an die Wiener Linien herangetragen wurde. "Wir haben sogar Petitionen aus Simmering für eine neue Straßenbahn erhalten", heißt es aus Simas Büro.
Es werde jedenfalls noch Gespräche im Bezirk geben. Sollten diese erfolgreich verlaufen, könnten bereits im Frühjahr 2018 die Bauarbeiten beginnen. Im Herbst darauf könnten die Simmeringer mit ihrer Bezirks-Bim fahren. Zuvor würde es noch eine Abstimmung über den Namen der neuen Linie geben.
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