Bundesheer baut sieben neue Brücken in Obermillstatt
Schluchtweg in Obermillstatt wird nach verheerendem Unwetter von 2009 dank Heereseinsatz beim Brückenbau und Spendenaktion endlich wieder zugänglich.
MILLSTATT. Ein Unwetter, plötzliche Wassermassen, die Felsen und Bäume mit dem Riegerbach transportierten und sieben Brücken und viele Wege 2009 vernichteten. Die Gemeinde Millstatt konnte nicht anders, als diesen seit diesem Geschehen nur unter höchsten Gefahren und athletischem Können passierbaren Schluchtweg zu sperren.
Astronomische und unfinanzierbare Summen wurden bekannt. Jahrelang sann die Gemeinde mit der Sektion des Alpenvereins sowie Hoteliers, die Brigitta Baumann von der Alpenrose in Obermillstatt formiert hat, auf Abhilfe. Als rettende Idee kamen nun die Pioniere des Bundesheeres ins Spiel.
Diese segensreiche Elitetruppe des Heeres von der Rohrkaserne in Villach wurde für den Spezialeinsatz Schluchtweg-Sanierung gewonnen. Mit 42 Mann sind die Pioniere seit einer Woche in der Schlucht im Einsatz. Das Ergebnis: Die erste von sieben Brücken, die mit einer erstmals von den Pionieren entwickelten Technik errichtet werden, steht.
Erst wurden im schwer zugänglichen Gelände Fundamente ausgehoben. Danach wurde mächtige Bäume vor Ort als Träger der Brücke gefällt und mit dem von der Gemeinde Millstatt bereitgestellten Material wurden Drahtkörbe gebaut. Diese mit Steinen aus der Schlucht gefüllt. Nun wurden ohne den Einsatz von Maschinen, die dort nicht hinkommen, mit Hilfe von Seilwinden und technischer Brillanz die Stämme in die richtige Position gebracht. Meisterhaft!
Helmut Berg vom Alpenverein arbeitete mit seinen Leuten an der Weg-Sanierung. Wirte und Hoteliers leisten ihren Beitrag und verwöhnen die hart arbeitenden Soldaten mit gediegenem Mittagessen. Firmen wie Adeg spendeten Getränke. Dazu wurde ein Spendenkonto für den Schluchtweg eingerichtet, da die Schlucht doch ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste und Einheimische ist. Die Gemeinde allein wäre budgetär überfordert.
Diesem ersten, für mehr als drei Wochen angesetzten Einsatz, wird im September ein zweiter folgen. Vier oder fünf Brücken werden in diesen Tagen errichtet. Damit wird auch jener Kneipp-Biowandertrainingsweg wieder zugänglich, den Willi Dungl hier vor Jahrzehnten eingerichtet hatte. Durch die vielen Wasserfälle des Riegerbaches und die Wasserverwirbelungen begeisterte ihn die Schönheit und der gesundheitliche Wert der Schlucht, der durch die Ionisation der Luft gegeben ist. Diese bringt einen besonderen Erholungswert mit sich.
Die neuen Brücken werden höher errichtet, damit sie künftige Kraftproben mit den Wassermassen gar nicht mehr bestehen müssen. Eine Pionierleistung für die Menschen, denen ein Stück Paradies um den Millstättersee wieder zugänglich wird. Die Schlucht wird für sie wieder zur Wucht, zur Wohltat und zum Naturerlebnisraum, der in Millstatt mit Klangraumstationen beginnt und zur Schwaiger-, Alexander oder Millstättter-Hütte führt.
ZUR SACHE:
Spendenkonto Schluchtweg-Sanierung 2013 bei der Raiffeisenbank Obermillstatt 30289714 BLZ 39479
Homepage: http://schluchtwegsanierung.obermillstatt.eu
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.