Spittal
Gewalt ein Ende setzen

"Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Kindern"  | Foto: Hinteregger
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Für Frauen und Kinder, die Opfer von (häuslicher) Gewalt sind, gibt es rund um die Uhr Hilfe in Spittal.

BEZIRK SPITTAL. Wut und Trauer herrschen im Land: Seit Jahresbeginn wurden in Österreich elf Frauen ermordet. Der Täter der (Ex-)Partner. Kärnten blieb von diesen schrecklichen Taten verschont. Ein Ort der Engel und Heiligen ist der Süden Österreichs aber nicht: Gewalt in der Familie bzw. gegen Frauen und Kinder kommt auch in Oberkärnten vor.

Großer Bedarf

Das Oberkärntner Frauenhaus in Spittal verzeichnete im Jahr 2020 in seinen fünf Wohneinheiten eine Auslastung von 90 Prozent. Man begleitete übers Jahr 19 Frauen und 16 Kinder (zehn Mädchen und sechs Buben). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer einer Frau (mit Kids) betrug 87,9 Tage. Die maximale Aufenthaltsdauer ist mit einem Jahr festgelegt. Dazu gab es 1.257 Beratungsgespräche mit Klientinnen.

Gewalt und mehr...

Die Hauptgründe, warum Frauen und Mädchen in die Beratungsstelle kamen, waren "Beziehung - Ehe - Trennung" und „psychische Gesundheit“. Weitere Anlässe waren: soziale Lebenskrisen, physische Gesundheit, Kinder/Generations-Probleme, Arbeit, Gewalt, Migration, Bildung sowie Armut(sgefährdung).

Ursprung des Übels

Die Gewalt-Problematik beginnt bereits im Kindesalter. "Bei der Erziehung werden bei Bub und Mädchen nach wie vor Unterschiede gemacht", kennt Angelika Hinteregger, Vizebürgermeisterin und Geschäftsführerin des Oberkärntner Frauenhauses in Spittal den Ursprung des Übels. Hinteregger's Ansatz: "Die Gleichstellung muss bereits bei den Kindern beginnen. Projekte, wie "Mein Körper gehört mir" zum Schutz von Mißbrauch jeglicher Art sind nicht genug. Es braucht verstärkt und mehr Präventionsmaßnahmen bereits ab dem Kindergarten: Ein wichtiger Punkt ist hier die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung für das Thema Gewalt."

Hin- statt wegschauen

Was sich hinter fremden Türen abspielt, bleibt Nachbarn oft bewußt verborgen. Doch Wegschauen ist die falsche Lösung. Denn der Fall, dass "eine Frau flüchtet ist ganz selten", weiß Hinteregger. Im Fall der Getöteten wurde zuvor nur gegen einen Täter ein Betretungsverbot ausgesprochen. "Frauen, die verprügelt oder psychisch oder physisch misshandelt werden, suchen meist nicht selbst Hilfe. Meist sind es Institutionen, wie die Jugendwohlfahrt, die von Gewalt betroffene Frauen irgendwann erwischen und ihnen den Weg aus der misslichen Lage ebnen", weiß Angelika Hinteregger. Sie ruft alle, "zum Mundaufmachen und Hinschauen auf. Denn eine Wegweisung stoppt keinen Wütenden, Alkoholisierten."

Flucht

Einige Frauen treten aber bereits die Flucht nach vorne an. Derzeit gibt es bei der Frauenberatungsstelle Spittal verstärkt Anfragen von Frauen betreffend Trennungswünschen und rechtlichen Angelegenheiten. "Es sind auch zahlreiche ältere Frauen über 60 Jahre dabei, die sagen: Jetzt reicht's mir.", so die Geschäftsführerin.

Hilfe rund um die Uhr

Wer Hilfe sucht, der kann rund um die Uhr mit der Frauenberatungsstelle (Spittal, Lutherstraße 3 bzw. Telefon: 04762/61386) Kontakt aufnehmen. Es kümmern sich 17 Frauen - Psychologinnen & Pädagoginnen - um Anliegen & Sorgen der Frauen und Mädchen.
Unterstützung wird geboten bei der Aufarbeitung von Gewalterfahrungen, bei der Erarbeitung eines neuen Lebensentwurfes, um ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, um die Lebenssituation der Kinder zu verbessern, bei der Klärung der finanziellen Situation, zur Begleitung zu Ämtern, bei der Wohnungs- und Arbeitssuche sowie bei der Erfüllung weiterer individueller Bedürfnisse .

"Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Kindern"  | Foto: Hinteregger
Angelika Hinteregger leitet das Frauenhaus in Spittal. | Foto: SPÖ Kärnten
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