Katrins zweifacher Traum

Katrin Winkler hat schon zum zweiten Mal den Lyrikwettbewerb der Spittaler Stadtbücherei gewonnen.

Baldramsdorf & Spittal. Zum zweiten Mal fand heuer der Lyrikwettbewerb für Jugendliche der Stadtbücherei Spittal statt. Und zum zweiten Mal hat ihn die Baldramsdorfer Schülerin Katrin Winkler für sich entschieden. „Es war für mich schon eine große Überraschung, weil ich es wirklich nicht erwartet habe, wieder zu gewinnen“, erzählt sie.
Als sie sich dafür entschieden hat, wieder mitzumachen, hat sie sich überlegt, worüber sie schreiben möchte: „Die Worte sind dann einfach gekommen. Speziellen Anlass gab es keinen.“ Über 50 fertige Gedichte, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch, hat die 17-Jährige bereits geschrieben.
Doch auch wenn die Sprache derzeit eine große Rolle in Katrins Leben spielt, so ist noch nicht ganz sicher, ob sie das auch in der Zukunft tun wird. „Nach der Schule werde ich vielleicht Kunsthistorik studieren, aber ich habe mich noch nicht festgelegt.“ Also nicht auszuschließen, dass sie letztlich doch im Metier der Worte bleibt …

Daumen drücken!

Mitentscheiden wird das vielleicht ein weiterer kärntenweiter Lyrikwettbewerb, an dem die BG-Schülerin gerade teilnimmt. Drei Gedichte hat sie eingesendet, also gilt es nun für alle Oberkärntner, ihr die Daumen zu drücken!
Die haben ihr auch schon ihre Familie und ihre Deutsch-Lehrerin für den Spittaler Bewerb gedrückt. „Sie waren schon ein bisschen stolz auf mich, als ich wieder gewonnen habe.“ Womit? Das lesen Sie hier.

"Ein Traum"

Die Nacht, sie bricht herein,
verspricht Geborgenheit,
stille, sanfte Träume
so fern der Wirklichkeit.

Der Schlaf, er kommt hervor
schließt meine müden Augen,
führt mich zum Quell’ der Seele
und lässt mich wieder glauben –

An das Gute der Menschheit,
die Schönheit der Natur,
und Eden hier auf Erden
und Glück und Frieden nur.

Doch weiß ich, ist es anders,
sobald mein Geist erweckt
seh’ ich Tod und Zerstörung,
die Welt von Schutt bedeckt.

Die Nacht vergeht, die Erde
erwacht im Morgengrauen,
und die Vision vom Frieden
am Ende nur ein Traum?