So hip kann Hauswirtschaft sein
LENDORF. „Hauswirtschaft – keine Plage, sondern Lifestyle!“, verlautbaren Schüler und Lehrer der Landwirtschaftlichen Fachschule Litzlhof. Sie präsentieren zum „Internationalen Tag der Hauswirtschaft“ einen Metallwürfel, der das Thema aus Sicht der jungen Menschen künstlerisch beleuchtet.
Hauswirtschaft: Ein Begriff, der bei den meisten wohl schmerzhafte Assoziationen weckt und rasch in die Frauenecke verräumt wird - dorthin, wo sich Staubwedel, Fensterleder und Wischmop ein trautes Stelldichein geben. Doch mit althergebrachten Klischees will die Landwirtschaftliche Fachschule Litzlhof ein für alle Mal aufräumen. „Wir präsentieren die Hauswirtschaft selbstbewusst und kämpferisch, um sie innerhalb der Gesellschaft richtig zu positionieren“, sagen die Verantwortlichen, die das Projekt begleiten.
„Richtig“ bedeutet: „Hauswirtschaft muss auch Männersache sein!“
Am Litzlhof – wo über Hauswirtschaft nachgedacht wird - ist sie es in jedem Fall. 171 Burschen und zehn Mädchen im Alter von 15 bis 18 Jahren nahmen an dem Projekt teil und konstruierten einen Metallwürfel aus Haushaltsutensilien, der sämtliche Elemente der Hauswirtschaft - wie Ernährung, (Tisch)Kultur, Raumgestaltung oder soziale Gesundheit – illustriert. Der Würfel, der unter Anleitung von Heinrich Stanitznig gebaut wurde, ist im Schulpark aufgestellt.
Ein sichtbares Zeichen für Bewusstseinsänderung, sagt Initiatorin Rosemarie Sereinig-Huber. Allerdings wäre es zu kurz gegriffen, wollte man sich darauf beschränken, den Männern den Putzlappen in die Hand zu drücken. „Die gesellschaftliche Anerkennung dieser Arbeit betrifft natürlich beide Geschlechter.“ Deren elementarer Wert wird ja erst gesehen, wenn etwas nicht funktioniert: Wenn die Wäsche nicht gemacht, die Räume nicht gepflegt sind - und das Essen aus der Konserve kommt.
Der Metallwürfel steht im Schulpark und kann dort besichtigt werden.
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