Mobbing als Problem

Das Thema Mobbing ist ein großes Problem, auch an den Schulen unseres Bezirkes. Schulpsychologe Bernhard Ebenberger-Higer von der Schulpsychologie – Bildungsberatung Spittal a.d. Drau gibt Ihnen einen Einblick in die Thematik.

Mobbingsituationen treten immer früher auf, mittlerweile kann es bereits in der Volksschule zu solchen Problemen kommen.

Die Arten des Mobbings.
Während das Mobbing meist im Volksschulalter zu ersten Problemen führt, häufen sich die Fälle bei Jugendlichen im Alter von 11-15 Jahren. Neben dem physischen Mobbing (Zerstören von Eigentum, Rempeln, andere Arten von körperlicher Gewalt) gibt es außerdem das psychische Mobbing (Ausschließen aus der Gemeinschaft; sich Umdrehen und Auseinandergehen, wenn der gemobbte Jugendliche Anschluss sucht etc.) sowie das verbale Mobbing (Gewaltandrohung, Beschimpfen etc.). Immer häufiger kommt es auch zum Auftreten diverser Arten des Cybermobbings. „Gerüchte verbreiten, Profile faken, Cybergrooming sowie die Kombination aus herkömmlichem Mobbing und Cybermobbing treten immer häufiger auf,“ berichtet Schulpsychologe Bernhard Ebenberger-Higer. Doch egal welche Art von Mobbing einen trifft, es ist immer ein Problem, bei dem man sich Hilfe suchen sollte. Das weiß auch Margit R. (42) aus dem Oberen Drautal. Ihr Sohn David mittlerweile 15 Jahre alt wurde auch seit seiner Volksschulzeit gemobbt. Die Frau, berichtet anonym über das Martyrium ihrer Familie: „Begonnen hat das Ganze bereits in Davids erstem Schuljahr, er war im Turnunterricht nicht der geschickteste und im Allgemeinen etwas schüchtern, damit war er schnell das Opfer von Hänselein.“ Der Junge wurde daraufhin immer mehr in seine Opferolle gedrängt. „Es wurde immer schlimmer, am Ende wollte David gar nicht mehr in die Schule gehen,“ berichtet die Mutter, „wir haben wirklich alles versucht waren in der Schule, sprachen mit den Lehrern, doch nichts zeigte wirklichen Erfolg,“ fährt Margit fort.

Sich anvertrauen.
Wenn man alleine ist und wenige Freunde hat, wird man leichter zum Opfer von Mobbing, außerdem kann keinem geholfen werden, der sich nicht einer Vertrauensperson anvertraut. „Deshalb sind Klassenvorstand, Lehrer des Vertrauens, Direktion zu informieren, nur dann können Maßnahmen von Seiten der Schule ergriffen werden. Nicht zuletzt müssen Eltern ins Vertrauen gezogen werden. Je mehr Informationen öffentlich sind, desto mehr kann auch von außen wahr- und ernstgenommen werden,“ klärt der Experte auf. Das heißt, man sollte es nicht hinter dem Berg halten, wenn man selbst oder sein Kind Opfer von Mobbingattacken wird.

Was tun?
Das Vorgehen bei Mobbingsituationen ist sehr individuell, dabei steht die regionale Schulpsychologische Beratungsstelle als Ansprechpartner zur Verfügung. Selbstverteidigungskurse oder aber auch Psychotherapie stellen Hilfsmittel dar, damit man Strategien längerfristig erlernen kann. Ein Schulwechsel stellt die letzte Möglichkeit dar, wie Experte Bernhard Ebenberger-Higer weiß: „In seltenen Fällen kann auch ein Klassen- oder Schulwechsel in Betracht gezogen werden, wobei auch unter Zuhilfenahme der schulgesetzlichen Möglichkeiten immer bedacht werden muss, dass dies eher eine der letzteren Möglichkeiten darstellt.“ Im Falle Davids brachte der Schulwechsel einen Erfolg. „Als David die Volksschule verließ wechselte er ans Gymnasium, seine früheren Peiniger wechselten an andere Schulen, im Gymnasium war David dann glücklicherweise von Anfang an besser integriert,“ erzählt Margit R.

Arbeitsgruppe des Landesschulrates.
Es wurde eigens eine Arbeitsgruppe des Landesschulrates ins Leben gerufen, sie stellt eine Koordinations- und Vernetzungsplattform dar. „Der Grund für die Bildung dieser Gruppe liegt darin, dass es immer mehr Jugendliche an der Abteilung für Neurologie und Psychiatrie mit Depressionen, Selbstmordgedanken und versuchten Selbstmorden vor dem Hintergrund von Mobbingsituationen gibt und gab,“ meint Bernhard Ebenberger-Higer.

©Stockadobe Jonathan Stutz

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