Weihnachtserinnerungen: "Wir haben den Christbaum immer vom Nachbarwald geholt"

Der Geruch von selbst gebackenen Keksen bedeutet für viele eine Einstimmung auf Weihnachten | Foto: KK/Pixabay/CC0
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SPITTAL (aju). Weihnachten ist die Zeit der Familie, des gemütlichen Beisammenseins und der schönen Erinnerungen. Bekannte Menschen aus dem Bezirk erzählen deshalb, was für die sie das Schönste an Weihnachten ist und war.

Mit der Familie

Erwin Maier, Obmann der Leistungsgemeinschaft Obervellach liebt an Weihnachten vor allem das Beisammensein mit der Familie. "Als Familienvater ist das Schönste für mich ganz klar die leuchtenden Kinderaugen beim Anblick des Weihnachtsbaumes und das gemeinsame Zeitvertreiben bis das Christkind klingelt", sagt Maier. So versucht er auch alle Rituale hoch zu halten. In der Familie Maier wird der Weihnachtsbaum gemeinsam geschmückt, dann geht es ab in die Kirche und danach wird von Papa das Weihnachtsevangelium vorgelesen.

Geburt der Tochter

Die schönste Weihnachtserinnerung von Jurist und Politologe Karl Anderwald ist eindeutig die Geburt seiner Tochter am 24. Dezember. "Am heiligen Abend wurde früher immer der Geburtstag meiner beiden Töchter - am 21. und 24. Dezember - gefeiert", sagt Anderwald.

Friedenslicht und Kinderaugen

Für Hellmuth Koch vom Tourismusverband Seeboden ist die schönste Erinnerung an Weihnachten das Staunen der eigenen Kinder. "Ich erinnere mich gerne daran wir sie den ganzen Abend rätselten, wie das Christkind unbemerkt den Christbaum bringen konnte", sagt Koch. Eine Tradition zu Weihnachten ist für ihn auch das Füttern der Tiere. "Am 24. Dezember versammeln sich alle Enkel meiner Schwiegermutter vor der Kirche am Wolfsberg und es werden mit einen Buckelkorb Heu, Nüsse und vieles mehr für die Tiere als Weihnachtsgeschenk in den Wald getragen. Diesen Spaziergang begleitet auch immer unser Esel 'Lola'", sagt Koch. Zudem bringt er am 24. auch immer das Friedenslicht nach Wirlsdorf. "Eine kleine Feier umrahmt diesen Moment. Wir halten inne und verteilen das Licht an die anwesenden Menschen, die sich immer sehr über das Friedenlicht freuen. Anschließend steht das Licht dann zur freien Entnahme am Dorfplatz", sagt Koch.

Christkind und Santa Claus

Schneiderin Alexandra Lawrence hingegen erinnert sich gerne an Weihnachten bei ihrer Oma. "Alle Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten waren dort. Es startete um drei Uhr nachmittags mit Kaffee und Keksen und zwischen fünf und sechs Uhr begannen wir mit der Bescherung. Ich erinnere mich an den Geruch von Sauerkraut und Rollschinken, unserem traditionellen Essen", sagt Lawrence. Leider hat diese Tradition mit dem Tod ihrer Oma aufgehört. Geblieben ist aber das gemeinsame Feiern mit der Familie und natürlich der traditionelle Rollschinken mit Sauerkraut. "Da mein Mann aus Schottland kommt wachsen unsere Kinder natürlich auch mit dem schottischen Bräuchen auf. So gibt es zwar das Christkind in Gerlamoos, aber bei uns kommt am Christtag in der Früh Santa Claus", sagt Lawrence.  Das muss natürlich am Abend davor gut vorbereitet werden. Die Strümpfe werden aufgehängt und die Karotte für Rudolph und die Milch für Santa steht bereit. "Am Morgen des 25. stehen die Kinder natürlich extremst früh auf, gegen sechs Uhr, und laufen zum Christbaum. Nach der Bescherung wird gemütlich gefrühstückt und das Weihnachtessen vorbereitet: gefüllter Truthahn mit Kohlsprossen, Bratkartoffeln, Würstchen in Speckmantel, Gemüse usw. Natürlich kommt da auch die ganze Familie zum Essen", sagt Lawrence.

Christbaum holen

Hermann Florian, KEM-Manager im Lieser- und Maltatal, denkt zu Weihnachten vor allem an seine Kindheit am Bergbauernhof zurück. "Wir wohnten sehr idyllisch auf 1.200 Metern Seehöhe. Das Geld war knapp und 'sparen' so circa das erste Wort das wir als Kinder gelernt haben.", sagt Florian. Deshalb hat er mit seinen zwei Geschwistern und der Mutter auch den Christbaum aus dem tief verschneiten Wald üblicherweise selbst geholt. "Mein Vater wollte, dass wir den Baum vom Nachbarwald holen. Aber ich hoffe das hat jeder so gemacht, sodass es einen fairen Ausgleich gegeben hat", lacht Florian. Warm angezogen ging ihnen beim Christbaum Holen der Schnee oft bis über den Bauch. "Der Weg war mühsam, aber die Stimmung war einzigartig. Ich kann mich an die glitzernden Schneekristalle noch sehr gut erinnern. Wir haben Tiere beobachtet und geschaut, ob wir das Christkind schon irgendwo fliegen sehen", sagt Florian. Zuhause angekommen ab es dann immer Tee und so war für ihn diese Aktion fast schöner als das Fest selbst. 

Fest der Sinne

Für Melitta Fitzer vom Mölltaler Geschichten Festival war Weihnachten als Kind immer ein Fest der Sinne. "Es begann zwei, drei Wochen vorher mit dem Duft von frischgebackenen Keksen, der durch die Wohnung zog. Glänzende Dinge wurden gebastelt, Engerln und Sterne und Mobiles aus Metallfolie, dabei leise Musik von Mozart, Beethoven und Vivaldi", sagt Fitzer. Auch aus dem versperrten Wohnzimmer kamen viele wunderliche Gerüche. "Manchmal war ganz kurz ein silbriges Glöckerl zu hören, manchmal leuchtete ein Streifen warmen Lichts unter der Tür hervor", sagt Fitzer. Am Weihnachtsabend konnten sie schließlich das Ende des lange Abendessens voller Köstlichkeiten gar nicht erwarten. "Dann ging endlich die Tür auf und der hohe Weihnachtsbaum strahlte mit unendlich vielen Lichtern und davor am Tisch die Packerl", sagt Fitzer.

Bastelperlen zu Weihnachten

Die schönsten Erinnerungen an Weihnachten von Schriftstellerin Alexandra Bleyer hingegen sind eher lustiger Natur. "Sie bestehen darin, dass wir den Fehler machten, den Kindern zu Weihnachten Bastelperlendingsbums für Ketten zu schenken - und dann verzweifelnd stundenlang mit diesen Fuzzidingern am Tisch saßen", sagt Bleyer. Mittlerweile baut sie deshalb mit ihren Kindern Legoschlösser und ist damit den ganzen Weinachtsabend ausgelastet.

Gemeinsam feiern

Margarethe Brandner, Chefin vom Ladelen in Steinfeld hingegen hält in ihrer Familie vor allem das gemeinsame Feiern hoch. "Ja, bei uns ist es Brauch, im Großfamilienverband gemeinsam Weihnachten zu feiern, wofür ich sehr dankbar bin", sagt Brandner. Das schönste für sie hingegen sind ebenfalls die leuchtenden Augen und die Freude der Kinder.

Traditionen beibehalten

Für Elke Baumgartner vom Kindergarten Baldramsdorf ist das schönste zu Weihnachten vor allem die Tradition. Deshalb legt sie viel Wert darauf, den Brauch des "Pisnens" nicht aussterben zu lassen oder das traditionelle Krippenspiel mit Kärntnerischen Liedern auszuschmücken. "Wir versuchen, das Brauchtum hochzuhalten. Türen auf und hinaus mit den Kindern ist unser Motto. Vom Maipfeiferl schnitzen, über das Binden von Palmbesen ist da alles dabei", sagt Baumgartner. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass vor allem zu Weihnachten das Brauchtum für sie im Vordergrund steht.

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