An Finanzierung gescheitert
Was mit Visionen, viel Idealismus und Enthusiasmus 2008 zur Wirklichkeit wurde, scheiterte letztendlich am schnöden Mammon – mit „Auradau“ ein Musikfestival in Klosterneuburg zu etablieren ist ein zweijähriger Versuch geblieben. Die Organisatoren mussten die dritte Auflage im heurigen Juli abblasen. Als Trostpflaster lässt die Stadt Konzerte mit Newcomerbands in der Babenbergerhalle steigen.
KLOSTERNEUBURG/ST. ANDRÄ-WÖRDERN (cog). „Auradau Festival 2010 mangels Finanzierung abgesagt“, heißt es lapidar auf der Homepage des Musikfestivals. Und dabei waren die Rückkehr nach Klosterneuburg, der Termin Anfang Juli, die Genehmigungen und Verträge mit einigen Bands schon fix. Was bleibt, sind enttäuschte Bands, ein Finanzloch und traurige Organisatoren.
Säumige Sponsoren
Zweimal hat es die Gemeinderätin Barbara Vitovec (SPÖ) geschafft, das Musikfest gemeinsam mit Jugendlichen aus der Stadt auf die Beine zu stellen: 2008 war der Veranstaltungsort die Klosterneuburger Au und 2009 das Strombauamt in Greifenstein. Vitovec hat nicht nur ihr Herzblut, sondern auch privates Geld sowie ihr gesamtes Gemeinderats-Salär in das Festival gesteckt. „Ich kann es mir einfach kein drittes Mal leisten“, resümiert die Kommunalpolitikerin bitter. Die Stadt fördert das Festival nicht, da zu hohen Ausgaben fast nicht vorhandene Eigenmittel gegenüberstehen. „Und dabei wäre es heuer bestimmt ins Laufen gekommen. Immerhin hätten wir tolle Bands engagiert gehabt – unter anderem Jennifer Rostock (Anm.: Rock-Band aus Berlin)“, wehrt sie die Kritik ab, das Festival sei einfach auf zu wenig Resonanz gestoßen, die Besucherzahlen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ein Festival, so die Organisatoren, brauche einfach Zeit, sich zu etablieren. Zeit, die es in Klosterneuburg nicht bekommen hat.
Finanzielles Desaster
Grund für das finanzielle Desaster des Auradau-Festivals sind nicht nur ausgebliebene Besucher, sondern ebenfalls ausgebliebene Sponsorgelder. So stehen etwa nach wie vor 2.000 Euro vom Hauptsponsor des letzten Jahres aus, die Vitovec jetzt vor Gericht einklagt.
Ein Trostpflaster für junge Musiker in Klosterneuburg könnte das „Best of Rock“ sein, bei dem Jugendbands aus der Stadt auftreten und ihr Können zeigen dürfen. „Damit will die Stadt Newcomer unterstützen“, erklärt Jugendstadtrat Roland Honeder (ÖVP). Nähere Infos für interessierte Bands gibt es im Jugendreferat.
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