Spektakulärer Mammutfund in NÖ
25.000 Jahre alte Knochen entdeckt

- Die Mammutknochen werden derzeit wissenschaftlich untersucht und später in Museen ausgestellt.
- Foto: ÖAW/ÖAI
- hochgeladen von Tamara Pfannhauser
Archäologinnen und Archeologen haben in Langmannersdorf an der Perschling (Bezirk St. Pölten) eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: Auf einem Acker wurden Überreste von mindestens fünf Mammuts gefunden.
ST.PÖLTEN. Was zunächst wie gewöhnliche Steine wirkte, entpuppte sich als wissenschaftliche Sensation: Landwirt Erwin Engelhardt bemerkte ungewöhnliche Objekte auf seinem Feld. Archäologen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) stellten fest, dass es sich um Mammutknochen handelt. Langmannersdorf reiht sich damit neben Willendorf (Bezirk Neunkirchen) und Krems in die Liste der bedeutendsten altsteinzeitlichen Fundstellen Österreichs ein.
Belege für prähistorische Jagdtechniken
In zwei nahe beieinanderliegenden Fundzonen wurden zahlreiche Knochen entdeckt, die übereinanderlagen. Zwischen ihnen fanden sich Steingeräte, die auf gezielte Jagdaktivitäten hinweisen. „Die Menschen haben die Mammuts gejagt, vor Ort zerlegt und das Material vielseitig genutzt“, erklärt Marc Händel von der ÖAW.

- Archäologen der ÖAW analysieren die in Langmannersdorf entdeckten Mammutknochen, die auf prähistorische Jagdaktivitäten hinweisen.
- Foto: ÖAW/ÖAI
- hochgeladen von Tamara Pfannhauser
Auch Hinweise auf die Verarbeitung von Elfenbein, möglicherweise zu Speerspitzen, sollen gefunden worden sein.
Letzte Mammuts in der Region
Vor dem Höhepunkt der letzten Eiszeit durchquerten Mammutherden das Perschlingtal regelmäßig. „Das war die letzte Gelegenheit, Mammuts in der Region zu jagen“, so Händel. Der Fund belegt, dass die damaligen Menschen detailliertes Wissen über das Verhalten der Tiere hatten und gezielt für ihre Jagdzüge nutzten.
Wissenschaftliche Analyse und Ausstellung
Derzeit werden die Knochen und Steingeräte in der Außenstelle des Österreichischen Archäologischen Instituts in Krems analysiert. Später sollen sie im Naturhistorischen Museum Wien sowie im Heimatmuseum Perschling ausgestellt werden.

- Die Fundstelle in Langmannersdorf zählt nun zu den bedeutendsten altsteinzeitlichen Stätten Österreichs.
- Foto: ÖAW/ÖAI
- hochgeladen von Tamara Pfannhauser
Die Ausgrabungen sind Teil des europäischen Forschungsprojekts MAMBA, das Mammutknochenfunde in Mitteleuropa untersucht. Ziel sei es, neue Erkenntnisse über die Bejagung und Nutzung der Tiere sowie klimatische und ökologische Veränderungen zwischen 35.000 und 25.000 Jahren vor heute zu gewinnen.
Zum Weiterlesen:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.