60 Benediktiner-Äbte und oberster Benediktiner bei Tagung in St. Pölten

- Foto: Wolfgang Zarl
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ST. PÖLTEN (red). Die traditionelle Ostertagung der Salzburger Äbtekonferenz aus dem deutschsprachigen Raum fand von 3. bis 6. April im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten statt, auch der oberste Repräsentant der Benediktiner, Abtprimas Gregory Polan, nahm teil. Inhaltlich ging es um das Studienthema der neuen Psalmenübersetzung im Zuge der neuen Einheitsübersetzung der Bibel.
1000 Benediktiner im deutschsprachigen Raum
Die Äbtekonferenz nennt sich „Salzburger Äbtekonferenz“ und erinnert an die große Bedeutung von Salzburg für die Benediktiner seit 300 Jahren – etwa aufgrund der Hochschule und anderer Institutionen. Darin sind 60 Männerklöster der Benediktiner sowie der Benediktinerinnen vertreten – aus Österreich, Südtirol, Schweiz und Deutschland sowie aus Ungarn, Tschechien und Polen. Im deutschsprachigen Gebiet leben und wirken rund 1000 Benediktiner. Aus der Diözese St. Pölten waren die Äbte Columban Luser (Göttweig), Petrus Pilsinger (Seitenstetten), Thomas Renner (Altenburg) und Georg Wilfinger (Melk) dabei.
"Klöster könnten Heimat und Stabilität bieten"
Abt Theodor Hausmann, der Vorsitzende der Salzburger Äbtekonferenz, berichtet: „Wir sind der Frage nachgegangen, wie wir mit diesen Texten umgehen. Wie fordern sie uns im Glauben und in der Sicht der Welt heraus?“ Im Zuge der neuen Einheitsübersetzung rechnet Hausmann damit, dass es in etwa fünf Jahren auch eine neu übersetzte Fassung des Stundengebetes geben werde.
Eine weitere Frage war: „Wie finden Interessierte zu uns als Brüder und Schwestern?“ Klöster müssten Orte des Gebetes sein, „die ansprechend sind und sich vom Wort Gottes fordern lassen“, hieß es. Abtprimas Polan betonte, Klöster könnten Heimat und Stabilität bieten in einer Welt, die in Bewegung sei. Klöster sollten weiters in Treue bleiben zu Gott und zu den Menschen, „dann wird dieses wortlose Zeugnis zum Sprechen kommen und bei den Menschen bleiben“.
Neben den inhaltlichen Teilen gab es Treffen mit Diözesanbischof Klaus Küng sowie Besichtigungen der Benediktinerstifte Altenburg und Göttweig. Abt Hausmann bestätigte: „Niederösterreich ist ein wahres Kulturland!“
Hinweis auf Universitätskurs
Abt Hausmann verwies auch auf den hochkarätigen, zweijährigen Universitätskurs „Sapientia Benedictina“, der für alle Interessierte im Oktober 2018 in Kooperation mit der Universität Salzburg und der Erzabtei St. Peter startet. Dieser möchte zur benediktinischen Geistes- und Lebenswelt hinführen. Der Universitätskurs vermittelt Grundlagen der benediktinischen Tradition und ermöglicht die Erfahrung verschiedener heutiger monastischer Lebenswelten. Auf akademischem Niveau werden prägende religiöse, kulturelle, spirituelle, wirtschaftliche und soziale Dimensionen der Ordenstradition vermittelt und vertieft. Den Teilnehmer/innen wird benediktinische Lebenskunst vermittelt, die anwendbar ist für Beruf und Alltag inmitten der kulturellen und religiösen Vielfalt einer sich globalisierenden Umwelt. Eine Besonderheit ist, dass dieser Kurs in unterschiedlichen Klöstern des deutschen Sprachraumes stattfindet und somit einen authentischen Einblick bietet.
Infos: 0662 / 844576-102, sekretariat@erzabtei.at



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