Verkehrsclub Österreich
Null tödliche Kinderunfälle in St. Pölten

- Neue Auswertung der Verkehrsunfälle.
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In sechs der 20 Bezirke Niederösterreichs passierte seit dem Jahr 2016 ein tödlicher Kinderunfall im Straßenverkehr, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Insgesamt verloren sieben Kinder im Straßenverkehr ihr Leben, mehr als 2.500 wurden verletzt. Der VCÖ betont, dass verstärkte Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem in Städten und Gemeinden nötig sind.
ST. PÖLTEN/TULLN (pa). Wenn es um tödliche Kinderunfälle geht, kann nur eine Zahl das Ziel sein: Null. In den vergangenen fünf Jahren haben 14 niederösterreichische Bezirke und die vier Statutarstädte St. Pölten, Wr. Neustadt, Krems und Waidhofen an der Ybbs dieses Ziel erreicht, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.
Doch in sechs Bezirken verunglückten seit dem Jahr 2016 insgesamt sieben Kinder im Straßenverkehr, berichtet der VCÖ. Im Bezirk Korneuburg kamen zwei Kinder ums Leben. Jeweils ein Todesopfer war in den Bezirken Baden, Bruck an der Leitha Hollabrunn, Wr. Neustadt Land und Zwettl zu beklagen. Insgesamt wurden in Niederösterreich mehr als 2.500 Kinder bei Verkehrsunfällen seit dem Jahr 2016 verletzt. Österreichweit wurden 39 Kinder im Straßenverkehr getötet. Die meisten tödlichen Kinderunfälle gab es in Oberösterreich, wo neun Kinder bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen.
Der VCÖ betont, dass es weitere Maßnahmen braucht, um die Gesundheit der Kinder zu schützen und ihre Sicherheit zu erhöhen. "Unser Verkehrssystem nimmt auf die Schwächsten im Verkehr zu wenig Rücksicht. Es braucht verstärkte Maßnahmen, die das Verkehrssystem kindgerecht machen, damit Kinder selbständig und sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein können", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.
Im Ortsgebiet ist vor allem in den Wohngebieten sowie im Umfeld von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen und Freizeiteinrichtungen Verkehrsberuhigung wichtig. Besonders für Kinder ist ein dichtes Netz an Geh- und Radwegen sehr wichtig, betont der VCÖ.
"Bewegungsmangel ist ein zunehmendes Problem bei Kindern. Eine Verkehrsplanung, die das Gehen und Radfahren fördert, ermöglicht es, tägliche Bewegung in den Alltag zu integrieren",
erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Und: "Die Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die mit dem Fahrrad Alltagswege zurücklegen, ist ein Indikator für die Qualität der Verkehrsplanung. Denn dort, wo es sichere Bedingungen zum Radfahren gibt, fahren auch viele Kinder und Jugendliche Rad."
Zudem sind konkrete Gefahrenstellen, wie etwa unübersichtliche Übergänge, zu schmale oder fehlende Gehwege oder zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs, rasch zu beseitigen und zu sanieren. Zwischen Siedlungen und dem nächst gelegenen Ortsgebiet sind zudem baulich getrennte Geh- und Radwege sehr wichtig.
Die Zahlen
VCÖ: In jedem 4. Bezirk Niederösterreichs passierte in den vergangenen fünfeinhalb Jahren ein tödlicher Kinderunfall
Bezirk Korneuburg: 2 Kinder tödlich verunglückt (Jahr 2019)
Bezirk Baden: 1 Kind tödlich verunglückt (Jahr 2019)
Bezirk Bruck a./d. Leitha: 1 Kind tödlich verunglückt (Jahr 2018)
Bezirk Hollabrunn: 1 Kind tödlich verunglückt (Jahr 2017)
Bezirk Wiener Neustadt (Land): 1 Kind tödlich verunglückt (Jahr 2017)
Bezirk Zwettl: 1 Kind tödlich verunglückt (Jahr 2017)
Kein tödlicher Kinderunfall:
Bezirke Amstetten, Scheibbs, Gänserndorf, Gmünd, Horn, Krems Land, Lilienfeld, Melk, Mistelbach, Mödling, Neunkirchen, Tulln, Sankt Pölten (Land), Waidhofen / Thaya,
Statutarstädte: Krems, St. Pölten, Waidhofen / Ybbs, Wr. Neustadt
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2021
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