Handball Liga Austria Aufstiegs-Play Off: Starke Teamleistung gegen Leoben
Nach drei Unentschieden in den ersten vier Runden des HLA Aufstiegs-Play-Off sollte das Team des UHC „blueCard“ Stockerau im zweiten Heimspiel endlich zwei Punkte einfahren. Dies war zumindest die Vorstellung von Trainer Zeljko Gasperov, dem diesmal sein kompletter Kader zur Verfügung stand. Auch Marcel Cibere, der auf Grund einer Schulterverletzung zwei Monate pausieren musste, stand wieder im Kader seiner Mannschaft.
Allerdings hatten die Stockerauer diesmal mit Union Leoben einen HLA-Verein zu Gast. Für Leoben sollte nur der Wiederaufstieg in die HLA zählen und da ist natürlich ein Sieg gegen „kleine“ Bundesligavereine auch in der Fremde Pflicht. Die sensationelle Entwicklung der Stockerauer Mannschaft, vor einem Jahr noch in der Landesliga, im Grunddurchgang der Bundesliga den 2. Platz und die Qualifikation für das Aufstiegs-Play-Off in die 1. österreichische Handballliga, gaben aber trotzdem Hoffnung, zumindest mit den Gästen mithalten zu können. Der Teamgeist ist sicher in keiner Mannschaft so groß wie bei den Stockerauern, die außerdem eines der jüngsten Teams der Liga stellen und mit „Magic“ Martin Schierer eine Führungspersönlichkeit am Platz haben, die sonst keine andere Mannschaft aufweisen kann.
Die wieder gut gefüllte Sporthalle „Alte Au“ sah aber in den ersten Minuten eine dominierende Gästemannschaft. Die Aufbaureihe der Leobener spielte schnell und kam über den linken und rechten Aufbauspieler bzw. den Kreis immer wieder zu guten Wurfchancen. Nach 11 Minuten, beim Stand von 3:7, zog Trainer Gasperov die Handbremse und nahm das Team-Time-Out. Bis dahin war das Stockerauer Spiel einfach zu harmlos und tempoarm, um die gute Defensive der Gäste knacken zu können. Auch zwei, drei Würfe ans Aluminium rundeten den Zwischenstand ab. Statt Ronald Muhm und Deni Gasperov, der auch Probleme mit einer Zerrung hatte, kamen Peter Hofbauer und Marcel Cibere an die äußersten Aufbaupositionen und plötzlich war das Heimteam wieder da. Diesmal hatten die Gäste mit einigen Würfen Pech und Stockerau holte Treffer um Treffer auf. Vor allem Marcel Cibere, den Martin Schierer gut in Szene setzte, hatten die Gäste nicht auf ihrer Rechnung. Auch die Abwehr stand nun besser und bot Torhüter Mathias Völkl einen wesentlichen Rückhalt. Mit einem 7-Meter glich Marcel Cibere erstmals in der 24. Minute zum 10:10 aus. Zur Führung reichte es noch nicht, aber die Begegnung war nun völlig offen. Mit einer knappen Führung von einem Tor (13:14) für die Leobener ging es in die Pause.
Mit dem ersten Angriff in der zweiten Spielhälfte glichen die Lenaustädter, wieder durch Marcel Cibere, aus. Es entwickelte sich ein leidenschaftlich und körperlich intensiver Zweikampf zwischen beiden Mannschaften, der sich aber immer im Rahmen des Erlaubten bewegte. In der 42. Minute gelang dem Heimteam, durch Gustav Weigel, erstmals die Führung zum 19:18. Führungswechsel nun im Minutentakt, keine Mannschaft konnte sich bis zur 51. Minute und dem Stand von 24:24 absetzen. Trainer Gasperov brachte nun mit Alexander Herdlicka einen frischen Tormann. Der sich mit einem Kracher, des 2,05 m Legionärs – Ivan Ivisic, an die Schulter und ins Out, gleich stark präsentierte. Die Gäste konnten sich auf den neuen Torhüter absolut nicht einstellen und Alexander Herdlicka brachte mit drei weiteren Abwehrreflexen seine Gegenspieler völlig außer Tritt. Durch Treffer von Manuel Bohn, Peter Hofbauer und Martin Schierer zog der UHC nun vorentscheidend auf 27:24 davon. Man kann den Gästen nicht vorwerfen dass sie nicht alles versucht hätten, das Spiel noch einmal zu drehen, aber die Stockerauer spielten nun auf ihre Chancen und verwerteten diese trocken. So ließ sich Marcel Cibere auch die Möglichkeiten von 7-Meter Nummer fünf und sechs nicht nehmen, die er alle sicher verwertete. So war die „kleine“ Sensation nach 60 Minuten perfekt – 30:27 für den UHC „blueCard“ Stockerau.
Somit ist den Stockerauern wieder der Vorstoß unter die ersten Vier der Tabelle gelungen. Aber nach fünf Runden ist die Entscheidung noch fern und in den nächsten zwei Runden warten jeweils HLA Vereine. Am nächsten Samstag trifft Stockerau in der Tellgasse auf den ungeschlagenen Tabellenführer Westwien. Ehe in der Woche darauf das Nachbarschaftsderby gegen den UHC Tulln in der „Alten Au“ stattfindet.
©Günter HACKER
Ergebnis:
20.03.10, 18.30h, Alte Au
UHC blueCard Stockerau : Juri Union Leoben 30:27 (13:14)
Kader: Herdlicka, Völkl; Bohn (2), Caban (1), Cibere (11/6), Gasperov, Haferl (2), Hofbauer (4), Kampl (2), Mayer, Muhm, Schierer (5), Schneider, Weigel (3)
TABELLENSTAND - Handball Liga Austria Aufstiegs-PO | 2010
1. SG SPIGO Handball West Wien 9
2. HSG Bärnbach/Köflach 7
3. ULZ Sparkasse Schwaz 5
4. UHC blueCard Stockerau 5
5. HC Shoppingcity Seiersberg 5
6. JURI Union Leoben 4
7. HC kelag Kärnten 3
8. UHC Goldmann Druck Tulln 2
Das Spiel des U21 Teams begann denkbar schlecht. Erst beim Stand von 0:7 konnte der erste Treffer erzielt werden. Viele technische Fehler, wenig Gegenwehr, Dynamik und Selbstvertrauen prägten das Auftreten der Heimischen. Am Ende konnte die Niederlage noch in einem erträglichen Rahmen gehalten werden.
©Andreas GAHLER
Ergebnis:
20.03.10, 20.00h, Alte Au
UHC blueCard Stockerau U21 : Juri Union Leoben U21 27:40 (10:20)
Kader: Mathe; Aigner (2), Breitseher (3), Gahler (2), Kynast (3), Mayer (3), Müller (1), Novak (1), Schneider (11/9), Steffal Gerald (1), Willim, Wottawa.
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