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NÖ (wp). Teilweise exklusiv berichtete das Bezirksblatt in den Jahren 2006 und 2007 über einen Betrugsfall am Bio-Marktsektor, der trotz strenger Kontrollen die heimische Futter- und Lebensmittelwirtschaft erschütterte. Getreidehändler Andreas K., leitender Angestellter der Firma Ökoland, hatte über Umwege konventionelles Getreide zu Bio-getreide umetikettieren lassen. Er exportierte etwa scheinhalber 14.000 Tonnen Getreide nach Deutschland, wo es, außerhalb der Zugriffsmöglichkeit österreichischer Kontrollfirmen von Briefkastenfirmen zu Biogetreide umetikettiert wurde. Danach erfolgte zum Schein ein Import von hochwertiger Ware. Allerdings verließ das Getreide Österreich gar nicht Richtung Deutschland, sondern wurde von einem Lager in Horn an Biobetriebe in Österreich geliefert.
>> Hoher Schaden
Der Gewinn nach dem Weiterverkauf fiel für Andreas K. dementsprechend saftig aus. Der Schaden betrug weit über 1 Million Euro.
>> K. wollte keine Berichterstattung
Andreas K. versuchte die Berichterstattung des Bezirksblatt gerichtlich zu unterbinden, was ihm allerdings nicht gelang, da die Causa in Zusammenhang mit dem sensiblen Biogeschäft von großem öffentlichen Interesse war, wie gerichtlicherseits argumentiert wurde.
Dementsprechend konsequent hat auch Richterin Andrea Hüttl agiert. Nach langem Prozess und Einspruchsfristen verurteilte sie Andreas K. zu zwei Jahren bedingt und sechs Monaten Haft.
>> Ärger für Biobauern
Für viele Biobauern ärgerlich war und ist, dass BioAustria, ein Dachverband von Biobetrieben, die Geschäfte mit Andreas K. sogar nach massiven Betrugsvorwürfen in großem Maße aufrecht erhielt, was zu Protesten und zu einer Austrittswelle von Landwirten führte.
Werner Pelz
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