Oskarpreisträger bei der Shortynale: „Ruhm sinnvoll einsetzen“
Alles, was du brauchst, ist Liebe – unter diesem Motto stand das Klosterneuburger Kurzfilmfestival Shortynale. Und was man braucht, um Oscarpreisträger zu werden, verriet Regisseur Stefan Ruzowitzky Freitagabend.
KLOSTERNEUBURG (cog). 15 Minuten sind lang, wenn man im Winter auf den Bus wartet. 15 Minuten sind kurz, wenn man noch ein Rechenbeispiel schaffen muss, bevor der Lehrer die Maturabögen einsammelt. Wie viele Gefühle in 15 Minuten oder weniger passen, zeigten die Regisseure beim Klosterneuburger Kurzfilmfestival Shortynale. 15 Minuten, so lange durften die eingereichten Filme maximal sein.
Im Rahmen des Mythos-Film-Festivals wurden letzte Woche schließlich jene österreichischen Kurzfilme gezeigt, die es in den Wettbewerb oder die Werkschau-Klosterneuburg geschafft hatten.
Gastauftritt vom Oscarpreisträger
Den Rahmen dafür steckte der Beatles-Song „All you need is love“ als verbindendes Element des Festivals. Die prominent besetzte Jury (Schauspielerin Ursula Strauss, Regisseur Peter Patzak) kürte den Kurzfilm „Kommt ein Sonnenstrahl in die Tiefkühlabteilung und weicht alles auf“ von Lisa Weber zum diesjährigen Shortynale-Sieger. In der Kategorie Klosterneuburg-Werkschau überzeugte „Von Hummeln und Wundern“ von Gilbert Kralinger. Der Publikumspreis ging an Christoph Petrik für „Lunch/Break“. Freitagabend sorgte aber nicht nur der zweite Teil des Wettbewerbs, sondern auch Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky für einen vollen Kinosaal.
„Herr Ruzowitzky, wie haben Sie das gemacht?“, fragte Festival-Leiter Christoph Rainer, der das Gespräch mit dem prominenten Sohn der Stadt führte. „Es geht darum, Geschichten zu erzählen, die auch das Publikum reizen“, so Ruzowitzky. „Es muss über ‚Das ist lässig‘ hinausgehen.“ Für Gelächter sorgten die gezeigten schwülstigen Musikvideos von „No Mercy“ und „N’Sync“, für die der Regisseur ebenfalls verantwortlich zeichnet. Dass er mittlerweile selbst so etwas wie der „Posterboy“ des österreichischen Films geworden sei, bereite ihm mittlerweile keine Probleme mehr: „Den Ruhm und die öffentliche Aufmerksamkeit versuche ich sinnvoll einzusetzen.“
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