Sondereinsätze im Ausland
Abschiebebeamte begleiten abgewiesene Asylwerber zurück in die Heimat
Abschiebe-Beamte begleiten die Asylwerber vom Vorbereitungsgespräch im PAZ Wien bis zur Ankunft in ihrem Heimatland. Eine nicht immer einfache Aufgabe für die Polizisten ...
BEZIRK (zedl). Was passiert mit Asylwerbern, die in Österreich kein Asyl bekommen? Sie werden wieder in ihre Heimat abgeschoben ...
Um den Rücktransport konfliktfrei zu gewährleisten, gibt es eigens geschulte Polizeibeamte, die – in Zusammenarbeit mit Frontex – die Asylwerber bis zur Ankunft im Heimatland begleiten. Österreichweit gibt es an die 160 Abschiebebeamte. Auch aus dem Bezirk Baden sind einige Polizisten dafür im Einsatz.
Die Reise zurück
Erstkontakte mit den betroffenen Asylwerbern sind die Festnahme und der Transport ins Polizei-Aufnahmezentrum (PAZ) in Wien, wo der Asylwerber in einem ausführlichen Gespräch am Vortag vor der Abreise darüber informiert wird, dass er kein Asyl in Österreich erhält und wieder zurückreisen muss. Zudem erhalten die Asylwerber hier die Möglichkeit, sich noch Kleidung zu besorgen, notwendige Anrufe zu tätigen bzw. jemanden im Heimatland über ihre Ankunft zu verständigen. So werden alle Betroffenen im PAZ zusammengefasst und in Begleitung der Polizei und eines dementsprechenden Dolmetschers zum Flughafen gebracht. Gemeinsam mit einem Arzt, einem Beobachter des Menschenrechtsbeirates und zwei Beamten pro Asylwerber wird dann in die jeweilige Destination, beispielsweise Nigeria, Kosovo oder Georgien geflogen. Der Sammelakt zum jeweiligen Fall begleitet Asylwerber und zuständigen Beamten mit. Im Heimatland angelangt, werden die Asylwerber an die dortige Polizei übergeben und die österreichischen Beamten können wieder die Heimreise antreten – bis der nächste Einsatz ruft.
Persönliche Schicksale
„Wir sind nur ausführendes Organ“, erzählt eine Abschiebebeamtin über diesen Job, aber natürlich erlebt man so einiges bei dieser besonderen Art der Flugbegleitung, die von den Polizisten in Zivil durchgeführt wird. „Wir sind dabei für die Flugsicherheit zuständig und fliegen ganz normal mit“, so die Beamtin. Normalerweise laufe alles ganz friedlich ab, selten käme es zu besonderen Vorfällen.
Öfters käme es zu persönlichen Gesprächen, viele der Asylwerber erzählen den Beamten ihre persönliche Geschichte: „Es gibt viele, die vorerst nicht zurück wollen und sich dann aber doch im Laufe der Reise auf zuhause freuen“, bemerkt die Abschiebebeamtin, und es gebe auch Momente, die in Erinnerung bleiben: „Einmal brachten wir eine Mutter mit Zwillingen nach Italien zurück. Und die hat sich mehrmals dafür herzlichst bedankt, dass wir sie begleitet haben. Denn mit zwei kleinen Kindern ist ja so ein Flug nicht ohne...“.
Zur Sache
Frontex Österreich
Zu den primären Aufgaben der Agentur Frontex, der Europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, gehören u.a. die Erstellung von Risikoanalysen (z.B. über illegale Migration aus Afrika), die Unterstützung der Mitgliedsstaaten bei der Ausbildung ihrer Grenzschutzbeamten und die Unterstützung bei der Organisation gemeinsamer Rückführungen.
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