Unmut über VS-Elternverein
PURKERSDORF (wp). VS-Direktorin hätte bei Unterstützung von bedürftigen Schülern und Planung von Projekten auf Hilfe des Elternvereins gehofft – sieht sich aber allein gelassen.
„Es gibt einen Elternverein, der aber völlig untätig ist, weil der Vereinsobmann keine Zeit hat“, klagt Elternvertreter Joachim Sampl von der Volksschule Purkersdorf, „bereits im Oktober hätte eine Hauptversammlung stattfinden sollen. Jetzt ist April und nichts ist geschehen.“
In der Elternschaft der Volksschule mache sich Unmut breit. „Mails an den Vorsitzenden blieben unbeantwortet“, so Sampl, „dazu kommt, dass es zwischen Vereinsobmann Nowak und der Direktorin offenbar ein Kommunikationsproblem gibt. Dieser Stillstand geht zu Lasten unserer Volksschulkinder.“
Direktorin: „Elternvereinsobmann soll Amt abgeben“
Ähnlich klingt auch VS-Direktorin Maria Stattin: „Ich hätte gern mit Hilfe des Elternvereins einigen bedürftigen Schülern unter die Arme gegriffen und sie unterstützt oder gemeinsame Veranstaltungen organisiert, aber das geht nicht, weil keine Kommunikation zwischen Schule und Elternvereinsobmann stattfindet und weil keine finanziellen Mittel seitens des Elternvereins vorhanden sind.“ Stattins Nachsatz: „Ich fürchte, der Elternvereinsobmann ist aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit überfordert, er sollte das Amt abgeben.“ In der Elternschaft gebe es schon eine kleine „Rebellion“, erzählt eine Mutter, die ungenannt bleiben möchte.
Obmann: „Sehe keine Probleme“
Elternvereinsobmann Volker Nowak, als Richter und Vizepräsident des Asylgerichtshofs ein vielbeschäftigter Mann, wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Ich bin nicht überfordert und es gibt meiner Meinung nach auch keine Probleme. Dass kein Geld zur Verfügung steht, liegt nicht am Elternverein, der immer wieder größere Sachen anschafft und die Schule tatkräftig unterstützt.“ So sei zuletzt durch ein „Notprogramm“ die Anschaffung eines Beamers für die Schule ermöglicht worden. Der Elternverein sei voll handlungsfähig. Und: „Wenn keine Hauptversammlung und Wahlen stattfinden, dann bleiben einfach die bisherigen Funktionäre im Amt.“ Mittlerweile habe er für Ende des Schuljahrs eine Hauptversammlung einberufen. „Warum erst so spät? Da ist doch das Schuljahr schon gelaufen und man kann nicht mehr viel machen,“ ärgert sich Sampl. Ob er, Nowak, sich noch einmal um die ehrenamtliche Funktion bewerben wolle? „Ich glaube, meine Arbeit ganz gut zu machen, und sehe keinen Grund diese zu beenden“, so Nowak. – „Ein Elternverein hat eine wichtige Aufgabe“, erklärt Bezirksschul-inspektor Alois Denk, „und es ist sinnvoll die Hauptversammlung in den ersten Schulwochen abzuhalten. An Schulen, an denen engagierte Elternvereine tätig sind, können hervorragende Dinge gemacht werden.“
EVNÖ-Obmann Schaupmann: „Zeitaufwand wird unterschätzt“
„Meistens sind Elternvereinsob-leute honorige Persönlichkeiten, die den Zeitaufwand unterschätzen. Damit ist aber niemandem geholfen. Eine Vorstandssitzung und Aktivitäten können auch ohne Obmann stattfinden: Der Elternverein besteht ja nicht nur aus einer Person, die alles tragen muss“, ruft NÖs oberster Elternvereinsvertreter Franz Schaupmann zu Kreativität bei der Problembehebung auf.
Werner Pelz
KOMMENTAR
***Miteinander reden!***
Wie wir alle wissen, ist das Engagement von Ehrenamtlichen nicht hoch genug zu schätzen. Feuerwehr, Rettung Sport-, Kultur- und sonstige der Gesellschaft dienende Vereine tragen viel für ein gedeihliches Miteinander in unserem Land bei. Dies gilt auch für Elternvereine in Schulen, die mit ihren Aktivitäten nicht nur für eine Belebung des Schul- und Gemeindelebens sorgen, sondern oft auch marode Schulerhalter finanziell entlasten, indem sie wichtige Anschaffungen, Ausflüge, Schullandwochen und Skikurse sponsern oder sogar sozial schwächere Schüler unterstützen. Gerade in ehrenamtlichen Bereichen ist die Verteilung der Lasten empfehlenswert. Initiativen müssen nicht immer vom Obmann ausgehen. Die innerschulische Kommunikation in der VS Purkersdorf ist nicht gerade vorbildhaft und sollte dringend verbessert werden. Immerhin haben in einer Schule die Kinder im Mittelpunkt zu stehen und nicht die Eitelkeiten der Erwachsenen.
(Werner Pelz)
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