30 Jahre Biolandhaus Arche - die Geschichte
Mit der Arche als Pionier gut durch 30 Jahre "Bio" gekommen
Das Biolandhaus Arche in Eberstein feiert heuer als Hotel sein 30-jähriges Bestehen. Das Haus ist biologisch geführt und dementsprechend zertifiziert. Man leistete Pionierarbeit auf dem Bio-Sektor.
Foto © Michaela Auer
Dass das Biolandhaus Arche heute mit dem Slogan „Urlaub mit Weitblick“ werben kann, das hat Familie Tessmann Ilmar Tessmann senior zu verdanken. „Mein Mann hat sich diesen Platz ausgesucht“, erzählt Rosalinde Tessmann. Von den Karawanken bis zur Steiermark reicht der Blick. Seit 30 Jahren arbeitet das Hotel nun „bio“. Das Paar war am Anfang, sich eine neue Existenz aufzubauen. Ilmar Tessmann hatte sein Priesteramt für seine Frau aufgegeben.
Symbolträchtig zu alldem auch der Name „Arche“: Das Schiff zum Überleben und steht im Griechischen für Anfang. Tessmann arbeitete zunächst als Handelsagent und war viel unterwegs, seine Frau Rosalinde war zuständig für das Haus im Görtschitztal.
Ursprünglich wollte sie das Thema „Kneipp“ aufgreifen. „Aber es boomte bereits eine andere Welt“, erinnert sich Rosalinde Tessmann. Nämlich jene der Bioprodukte. Und so wurde ein Biohotel aus dem Haus. Ab 1985 fungierte Ilmar Tessmann senior als Geschäftsführer und prägte das Haus. „Heute gibt es 20 Biohotels in Österreich“, sagt Ilmar Tessmann junior dazu.
Pionierarbeit
Man war das erste Hotel, das mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgewiesen wurde. „Da haben wir die Nummer 001. Also wir waren wirklich die Ersten.“ Durchhalten war die Devise am Anfang: „Ich stand in der Küche und musste ganz anders kochen“, beschreibt Rosalinde Tessmann die persönliche Umstellungsphase. Bis heute wird fleischlos gekocht, es gibt einen Koch und eine Köchin, aber Rosalinde Tessmann kocht mit 78 Jahren immer noch.
„Es war am Anfang auch schwierig, Produkte zu kriegen“, erklärt Noe Tessman. Mit einer Einkaufsgemeinschaft ging es besser. „Wir haben von den Produzenten alles zusammengeklaubt.“ Oft auch von weit her. „Das bedeutete, um 4 Uhr in der Früh aufzustehen und Biopfirsiche aus der Steiermark holen“, sagt Rosalinde Tessmann. Ein Schock war der HCB-Skandal. Aber „bio“ half auch hier: Es gab zwar Gästestornierungen, aber die Produzenten der Arche sind vom Skandal unberührt.
Das Familiengefüge machte den Charakter des Biolandhauses aus. „Wir waren immer breit aufgestellt“, sagt Ilmar Tessmann. „Mein Vater hat viel beigetragen.“ Er habe als Priester dieBasis gehabt für das, wofür die Arche stehe: Innere Werte, Naturverbundenheit zum Beispiel. Noe Tessmann ist bei den Produkten daheim, Ilmar Tessmann im Marketing. „Es brauchte viel Zeit und Geld, um alles aufzubauen, aber schwieriger war es, ein Marketingprofi zu werden.“ Auf allen Plattformen Gäste anzusprechen, auf den Markt schnell zu reagieren, Seminare, Veranstaltungen und Workshops anzubieten, sind die Prinzipien. Heute hat das Haus 7800 Nächtigungen im Jahr.
MICHAELA AUER
http://www.kleinezeitung.at/k/kaernten/stveit/peak_stveit/4705405/EBERSTEIN_Mit-der-Arche-gut-durch-30-Jahre-Bio-gekommen
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