Burghofspiele Friesach
Aladin und der Hofnarr

- Ensemble und Team der Friesacher Burghofspiele: ab 26. Juni sorgt "Der Hofnarr" am Petersberg für Unterhaltung
- Foto: Günther Jagoutz
- hochgeladen von Christian Lehner
Die Burghofspiele Friesach spielen heuer die Mittelalter-Komödie "Der Hofnarr" und "Aladin und die Wunderlampe".
FRIESACH (chl). Vor 70 Jahren war‘s, als Mitglieder des Friesacher Männergesangsvereins nach einer gelungenen Hommage an Johann Wolfgang von Goethe mit Szenen aus dessen "Faust" die Idee gebaren, aus dem Oberhof des Petersberg-Ruinen eine Spielstätte für Freilichtaufführungen zu schaffen.
Motor dieses Vorhabens war der Architekt Hannes Sandler, schon im Jahr darauf (1950) spielte man Friedrich Schillers "Wallenstein". Von 1950 bis 1954 war die Spielgemeinschaft des Friesacher MGVs der Veranstalter, ab 1955 der von Sandler gegründete Verein der "Friesacher Burghofspiele". Bis 1971 war Sandler Regisseur, Bühnenbildner und Hauptdarsteller am Petersberg.
Brecht und Waltz
Zu den Highlights der Vereinsgeschichte zählen die Österreichische Erstaufführung von Bertolt Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti" (1965), die Aufführungen des Max-Reinhardt-Seminars von Carlo Goldonis "Diener zweier Herren" in der Regie des späteren weltberühmten Pantomimen Samy Molcho und mit dem späteren Oscar-Preisträger Christoph Waltz in der Hauptrolle des Truffaldino. 1981 zeigte der ORF eine Aufzeichnung von Fritz Hochwälders "Meier Helmbrecht". 19 Spielsaisonen lang führte Adi Peichl Regie (1997 bis 2008, 2011 bis 2018 ).
Hollywood-Komödie an der Burg
Im Vorjahr löste der gebürtige Klagenfurter Michael Eybl den Friesacher Ehrenbürger Adi Peichl als Regisseur ab. Eybl ist Chefinspizient und Leiter des Szenischen Dienstes am Stadttheater Klagenfurt. Obmann der Burghofspiele ist Helmut Wachernig. Gemeinsam mit dem Regisseur fiel die Stückauswahl heuer auf einen Mittelalter-Stoff: "Der Hofnarr" in der Bühnenfassung von Viktoria Schubert, eine Komödie mit Musik nach dem gleichnamigen Film von Melvin Frank und Norman Panama. In dem Kultfilm aus dem Jahre 1955 spielen unter anderem Danny Kaye, Cecil Rogers, Glynis Johns und Angela Lansbury.
Schubert schrieb die Bühnenfassung für die Wiener Bühne "Metropol", wo sie das Stück 2014 auch als Regisseurin aus der Taufe hob. TV-Krimifans kennen Schubert als Schauspielerin, unter anderem in der Rolle der "Frau Horak" in der Krimireihe "Trautmann" und als "Isolde Kupfner" in "Vier Frauen und ein Todesfall".
Zum Narren machen ...
"Was ist zu tun, wenn einem königlichen Baby der Herrschaftsanspruch streitig gemacht wird", umreißt Wachernig die Handlung. Und gibt gleich selbst die Antwort: "Um das Kind wieder auf den rechtmäßigen Thron zu setzen, muss sich der Jahrmarktheld Hawkins zum Narren machen - zum Hofnarren." "Der Hofnarr erlebt dabei, dass zwischen verwegenem Heldentum und verlegener Feigheit oft nur ein Fingerschnips liegt", ergänzt Eybl.
Premiere des "Hofnarren" ist am Mittwoch, 26. Juni, 20.30 Uhr; Vorstellungen finden bis 17. August statt.
Aladin aus 1001 Nacht
Im Märchentheater des Vereins steht heuer "Aladin und die Wunderlampe" am Spielplan, ein Märchen nach den Geschichten aus 1001 Nacht, für die Bühne bearbeitet von Stefan Schroeder. Regie führt Christian Krall, die musikalische Bearbeitung stammt von Matakustix-Mastermind Matthias Ortner. Premiere ist am Sonntag, 7. Juli, 18 Uhr, im Stadtsaal (Dominikanerkloster); die Aufführungsserie dauert bis 18. August.
"Der Hofnarr" - der Inhalt:
England im 13. Jahrhundert. Der tyrannische Roderich hat die königliche Familie ermordet und sich des Throns bemächtigt. Allerdings konnte eine Gruppe Geächteter den letzten rechtmäßigen Thronerben, ein Baby, retten. Im Mittelpunkt der Kostümkomödie steht der Jahrmarktgaukler Hawkins, der in die Rolle des Hofnarren Giacomo schlüpft. So schleicht er sich als "König der Narren und Narr des Königs" in den Hof von Lord Ravenhurst ein, um den rechtmäßigen König, das Baby mit dem purpurnen Muttermal am Popo, auf den englischen Thron zu bringen. Als er dort von der Hexe Griselda hypnotisiert wird, bricht königliches Chaos aus... Intrigen, Morde, verräterische Taschentücher am Herzen, ritterliche Kämpfe in klappernden Rüstungen, Giftpillen im Becher mit dem Fächer oder doch im Pokal mit dem Portal (berühmtes Filmzitat). Alles in allem: ein turbulenter mittelalterlicher Spaß, bei dem die Degen klirren.
Premiere: 26. Juni, 20.30 Uhr, Spielserie bis 17. August.
Karten: Karten-Büro Friesacher Burghofspiele, Montag bis Samstag, 10 bis 20 Uhr, Tel.: 04268 / 25151, info@burghofspiele.com; sowie: Ö-Ticket.


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