Pulst

Ausstellung: Kunst oder Brennholz?

Der Villacher Künstler Werner Kastiunig stellt im November seine Holz-Kunstwerke im Kunstcafé in Pulst aus. Die Werke sind aus Randstücken oder Moderlingen, die sonst keine Verwendung mehr haben. 

PULST (stp). "Kunst oder Brennholz - du entscheidest!" ist der Titel der Ausstellung von Werner Kastiunig im Pulster Kunstcafé. Seit mehreren Jahren sammelt der Villacher "wertloses" Holz wie etwa Randstücke von Baumstämmen oder Moderlinge und bearbeitet diese. "Ich möchte damit zeigen, dass in jedem Stück Holz eine Schönheit inne wohnt - wie auch in jedem Menschen oder Tier", sagt Kastiunig. Die Wertschätzung seiner Arbeit ist ihm besonders wichtig, Geld ist beim Verkauf nur zweitrangig, wie er erklärt: "Der Käufer entscheidet wie viel er zahlt. Ich will so viel haben was dem Käufer meine Arbeit wert ist - egal ob das 2,50 Euro oder 100 Euro sind." 

"Du zahlst, was dir meine Arbeit wert ist!"

Als Richtwert gibt der Künstler für jedes Objekt die Anzahl der Stunden an, die er für das Kunstwerk aufgewendet hat. "Je nachdem was der Käufer in der Stunde verdient kann er für meine Arbeitsstunden bezahlen", so der Villacher, der seit 26 Jahren eine Almhütte auf der Pflugernhöhe bei Sörg besitzt. Dort entsteht auch der Großteil seiner Kunstwerke. Die aktuell im Kunstcafé ausgestellten Objekte stammen hauptsächlich von einem Kirschbaum. "Ich habe immer schon gerne Dinge mit meinen Händen gestaltet und dann die Reaktionen der Menschen beobachtet. Jeder sieht in Kunst etwas anderes", spricht er über die Faszination, die ihn täglich antreibt. 

Für seine Arbeiten verwendet er meist Motorsäge, Stichsäge und Schleifmaschine. Dabei orientiert er sich immer an der Beschaffenheit des Holzes. "Wenn man genau hinsieht, ist viel zu sehen. Die Holzstücke sind vergleichbar mit Menschen, die in unserer Gesellschaft oft nicht wertgeschätzt werden", sagt er. 

Einnahmen für karitativen Zweck

Vom Kaufpreis der einzelnen Objekte werden 20 Prozent an eine wohltätige Organisation gespendet. Bisher wurden fünf Skulpturen verkauft. Bei der großen Finissage der Ausstellung am 2. Dezember (15 Uhr) wird es zudem eine Abstimmung der Gäste geben, erzählt er: "Es wird über eine Skulptur abgestimmt, die verbrannt werden soll. Nur wenn sich ein Käufer findet, der einen hohen Preis zahlt, wird die Skulptur vor dem Feuertod verschont", sagt er. Dieser Preis werde dann zu 100 Prozent gespendet.