Brückler Verein "Socialis" sorgt sich um Flüchtlinge
Michaela Prutej gründete den Verein "Socialis", der sich um alle Bereiche der Flüchtlinge kümmert.
BRÜCKL. "Anfangs waren wir nur zu zweit, jetzt haben wir 28 Mitglieder" – die Völkermarkterin Michaela Prutej gründete mit ihrem Lebensgefährten Harald Spöck den Verein "Socialis". Dieser kümmert sich nun in Brückl um die Betreuung der Flüchtlinge.
Konzept für die Betreuung
Die studierte Sozial- und Integrationspädagogin erstellte ein Acht-Wochen-Konzept, wie die Betreuung von Flüchtlingen in der Gemeinde funktionieren kann. Wie der Bürgermeister die Bevölkerung informieren sollte, die Einbindung der Pfarre im Ort, die Unterkunft sowie die nachhaltige Betreuung sieht das Konzept vor. "Schritt für Schritt wurde das Konzept erweitert, auch ich habe dazugelernt", sagt Prutej, die nach Brückl ziehen will.
Die Angst nehmen
Wichtig sei die Aufklärung der Bürger, bevor die Flüchtlinge in den Ort kommen. "Hier kann viel Angst genommen werden". Sie freut es, dass so viele Freiwillige zu ihr kamen. "Die Vereinsmitglieder leisten tolle Arbeit". Einmal im Monat trifft man sich zur gemeinsamen Aussprache.
In Brückl leben derzeit drei Familien (16 Personen mit elf Kindern) aus Afghanistan. "Deutsch lernen steht am Programm. Alle sind lernbegierig", erzählt Prutej. Als nächstes Projekt verwirklicht der Verein das Begegnungscafé in Brückl: "14-tägig kochen abwechselnd Brückler und die Flüchtlinge, gegessen wird gemeinsam. So nimmt man die Scheu vor Fremden".
Pate für Kinder
Prutej hatte die Idee für Patenschaften. "Brückler übernehmen eine Patenschaft für Kinder oder für eine Familie. Sie gehen spazieren, laden sie zu sich ein, verbringen Zeit mit ihnen". Die Betreuung der Familien sei intensiv, mache aber Freude. "Die Flüchtlinge bedanken sich jeden Tag, dass sie hier sein dürfen". In Brückl sollen im Februar weitere fünf Familien mit 28 Personen kommen. Auch hier wird der Verein die Betreuung übernehmen.
Demnächst möchte Prutej ihr Projekt in Gallizien und Eberndorf vorstellen. Weitere Gemeinden in Kärnten sollen folgen. Seit dem Pilotprojekt Brückl ist klar: "Der Schritt-für-Schritt-Plan erleichtert die Integration".
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