Das Kräuter-Wissen von Ignaz Schlifni
ST. VEIT, ST. GEORGEN AM LÄNGSEE (stp). Es ist eine beeindruckende Anzahl an Ordnern, Büchern und Magazinen, die in der Bibliothek der Freunde naturgemäßer Lebensweise in St. Veit, vorhanden sind. Der Inhalt vieler dieser Schriften geht auf den St. Veiter Ignaz Schlifni zurück, der zu seiner Lebzeit ein Pionier in vielen Gebieten war.
Der Pionier Ignaz Schlifni
"Mein Vater hat vieles nach Österreich gebracht, von dem man heute nichts mehr weiß. Er hat die ersten Biobauern aus der Schweiz geholt, die Bachblüten und Schüssler-Salze nach Österreich gebracht und war sogar wegweisend in der Entwicklung des Postleitzahlen-Systems, wie wir es heute in Österreich kennen", erzählt Irmgard Knapp. Die 69-Jährige ist die einzige noch lebende Tochter von Ignaz Schlifni, dem Gründer der Freunde naturgemäßer Lebensweise.
Leben den Kräutern gewidmet
Von klein auf hat sie die Lebensweise ihres Vaters übernommen und auch viel von ihm gelernt, sagt sie: "Es ist viel von ihm in meinem Kopf. Ich habe heute noch das Bedürfnis, sein Gedankengut im Verein zu halten und weiterzugeben", sagt Knapp. Sie habe ihr gesamtes Leben ihrem Vater, dem Verein und den Kräutern gewidmet. Denn die Kräuter und alles, was mit ihnen zu tun hat, ist Teil des Vereines.
Während Knapp auch noch ihre 89-jährige Mutter pflegt, gibt sie das Wissen und die Gedanken ihres Vaters immer noch gerne weiter. "Ich habe zuerst als Krankenschwester gearbeitet. Mit 20 habe ich meinen Sohn Harald bekommen und dadurch selbst zu den Kräutern gefunden. Kräuter und Homöopathie wirken anders als die herkömmliche Medizin", so Knapp.
Die Kräuterakademie
Viel von Ignaz Schlifni gelernt hat auch Sieglinde Salbrechter. Sie hat den Bundesvorsitz des Vereines im Jahr 2006 übernommen. Ihre Ausbildung hat sie bei Schlifni persönlich absolviert. "Schon damals hat mein Vater immer gesagt, dass Sieglinde den Verein übernehmen wird", erinnert sich Irmgard Knapp zurück.
Ihren Kräutergarten hat sie 2001 angelegt. Mit der Gründung der Kräuterakademie hat Salbrechter im Jahr 2010 einen Schritt gewagt, den Schlifni selbst schon gehen wollte. "Ihm hat zum Schluss die Kraft gefehlt. Es wäre für ihn zu viel Arbeit gewesen", weiß Knapp.
Weltweit hat der Verein über 7.000 Mitglieder, im Bezirk St. Veit sind es rund 400. Im Jahr 1982 hat Ignaz Schlifni den Verein gegründet. Die FNL haben sich zum Ziel gesetzt durch den Erhalt der Natur- und Pflanzenwelt sowie die Weitergabe von Kräuterwissen, Mensch und Natur wieder in Einklang zu bringen.
Beim 3. FNL Kräuterkongress, der von 1. bis 3. Juni im Stift St. Georgen stattfindet, kommen Kräuter-Experten aus ganz Europa zusammen. Rund 400 Teilnehmer und 30 internationale Redner sind dabei. "Es gibt in ganz Europa keinen ähnlichen Kongress", so Sieglinde Salbrechter.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.