Goggerwenig
Das Nutztier des Jahres 2020 lebt im Garten von Martin Hoi
Strongman Martin Hoi aus Goggerwenig züchtet seit 35 Jahren Geflügel, seit rund zehn Jahren auch das Nackthalshuhn. Dieses wurde jetzt von Arche Austria zum Nutztier des Jahres 2020 gewählt.
GOGGERWENIG. Das Nackthalshuhn wurde von "Arche Austria" zum Nutztier des Jahres 2020 gewählt. Die genetisch einzigartige und geschichtlich wertvolle Rasse steht auf der Liste der 40 gefährdeten Haustierrassen in Österreich und wird in Österreich nur von einem Dutzend Züchtern erhalten. Einer von ihnen ist der St. Veiter Strongman und Weltrekordhalter Martin Hoi aus Goggerwenig. Seit über zehn Jahren züchtet der 40-Jährige die seltene Hühnerrasse.
"Die Faszination dieser Rasse fällt vielleicht nicht sofort auf, aber bei genauer Betrachtung wächst die Begeisterung", so Hoi, der seit seinem zehnten Lebensjahr eine Hobbygeflügelzucht betreibt. Die Tiere werden oft auf Grund von Unwissenheit ihrer Beobachter durch ihr Erscheinungsbild als krank, hässlich, verletzt oder sogar anderen Vögeln wie Pute oder Geier zugeordnet. Dabei handelt es sich bei dem unbefiederten Hals der Tiere um eine genetische Mutation, durch welche diese Rasse auch zu ihrem Namen gekommen ist.
Das Nackthalshuhn in der Monarchie
Das Nackthalshuhn wurde erstmals im Jahr 1701 in einem Kupferstich, der eine Frau beim Füttern von Geflügel darstellt, abgebildet.1875 wurden die ersten Tiere bei der Geflügelausstellung in Wien präsentiert.
In der österreichisch-ungarischen Monarchie war diese Rasse weit verbreitet und zeigte sich großer Beliebtheit.
Heute steht diese Rasse auf der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen, obwohl dieses Zwerghuhn in Legeleistung und Fleischqualität hervorragende Ergebnisse erzielt.
"Sollten auf Regionalität setzen"
"Gerade in Zeiten wie diesen, wo aktuell verstärkt über Regionalität und Nachhaltigkeit philosophiert wird, sollten wir dieser Rasse wieder eine Chance geben. Der Weg nur auf zwei für die Fleischproduktion heraus gezüchtete Rassen, von zwei internationalen Großzuchtbetrieben in Österreich zu setzen, kann nicht die Biodiversität fördern", sagt Hoi.
Seit mittlerweile zwei Jahren hat Hoi für sein ambitioniertes Projekt der Arterhaltung einen starken Partner gefunden. Der Alpen Wildpark Feld am See übernimmt immer wieder Nachzuchten seiner Nackthalshühner. Dadurch gibt Familie Scherzer ihren Besuchern die Möglichkeit sich an den außergewöhnlichen Hühnern zu erfreuen , die zur Zeit von Kaiser Franz Josef in beinahe jedem Garten zu sehen waren.
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