Offenen Stellen und Pensionierungen
Dem Bezirk St. Veit fehlen Polizisten

Dem Bezirk St. Veit fehlen die Polizisten.  | Foto: Pixabay/cocoparisienne
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Bevorstehende Pensionierungen dramatisieren den Zustand.

BEZIRK ST. VEIT. Derzeit gibt es im Bezirk St. Veit 13 offene Planstellen sowie drei Dienstzuteilungen außerhalb des Bezirkes. Das heißt, dass es aktuell 16 Fehlbestände gibt. 

Seit Jahren Probleme

Nach der Polizeiinspektion St. Veit ist die zweitgrößte Polizeiinspektion im Bezirk jene in Althofen. Althofen ist mit 15 Beamten, das gesamte Gurktal ist mit 14 und das Görtschitztal mit 16 Beamten systematisiert. Diese Anzahl an Beamten wurden für die Dienststellen berechnet und wären der Idealfall. Die Zahl der Polizisten wird jedoch nicht erreicht.
Man arbeitet nach dem Dienstplan-Stand: "Dieser zeigt an, wie viele Beamte ich tatsächlich zur Dienstausübung zur Verfügung habe. Wenn der Dienstplan-Stand 90 Prozent beträgt, ist alles in Ordnung", so Kelz weiter. Nur werden die 90 Prozent im gesamten Bezirk St. Veit seit Jahren nicht erreicht. "Wir sprechen von nur 75 bis max. 80 Prozent", macht Bruno Kelz aufmerksam. Der St. Veiter Polizist ist Vorsitzender der Polizeigewerkschaft sowie Vorsitzender des Dienststellenausschusses beim Bezirkspolizeikommando St. Veit/Glan.

Zehn Polizisten fehlen

Kelz arbeitet seit 37 Jahren auf der Polizeiinspektion St. Veit. Dort ist die Situation dramatisch. 39 Beamte sollten dort ihren Dienst verrichten. In St. Veit fehlen jedoch zehn Polizisten, nur 65 Prozent beträgt der Dienstplan-Stand.
Nicht berücksichtigt sind Krankenstände, COVID-Absonderungen, Teilzeiten, Sonderverwendungen oder der Papamonat. Zudem gibt es innerhalb der nächsten drei Monate im Bezirk vier Pensionsabgänge.

Hohe Belastungen

Das Fehlen an Ressourcen müssen die Kollegen in einzelnen Dienststellen wettmachen. "Das geht auf Dauer auf die Gesundheit der Kollegen. Sie müssen eine wesentlich höhere Anzahl an Nachtdiensten und Überstunden verrichten. Wächst der Arbeitsdruck, wachsen gesundheitliche Probleme, man fällt krankheitsbedingt aus, der Fehlstand und in Folge der Druck werden größer. Die Spirale ist nicht mehr zu bremsen", äußert sich Kelz zu den hohen Belastungen auf den Dienststellen. 

Bezirksinterne Besetzung

Von anderen Bezirken können keine Beamten abgezogen werden, man muss im Bezirk aushelfen. Dann arbeitet beispielsweise ein Polizist der Dienststelle Brückl für ein, zwei Monate in St. Veit. "Der Beamte fehlt dann aber auf seiner Polizeiinspektion", versichert Kelz, dass die Sicherheit für Bevölkerung nach wie vor gegeben ist. "Da die Kollegen sehrt engagiert arbeiten und Ausfälle mit persönlichem Einsatz wettmachen“.
Mit fünf, sechs neuen Beamten für den Bezirk St. Veit im kommenden Halbjahr wäre uns schon ein wenig geholfen, sagt Kelz. "Alle offenen 16 Stellen auf einmal zu besetzen, geht nicht. So viel Realist bin ich".

Der St. Veiter Polizist Bruno Kelz, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft und  Vorsitzender des Dienststellenausschuss beim Bezirkspolizeikommandos  St.Veit/Glan | Foto: Privat
  • Der St. Veiter Polizist Bruno Kelz, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft und Vorsitzender des Dienststellenausschuss beim Bezirkspolizeikommandos St.Veit/Glan
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Bettina Knafl

Wo es jetzt schon Engpässe gibt wird das Loch noch größer. Die Situation betrifft das ganze Land, den Bezirk St. Veit massiv.
Die Versäumnisse der vergangenen Jahre machen sich jetzt bemerkbar. Denn eine große Pensionierungswelle kommt auf die Polizei Kärnten zu. In den nächsten fünf bis sechs Jahren gehen jährlich 100 bis 130 Beamte in den Ruhestand. Es kommen aber nur 80 bis maximal 100 Polizisten nach. Junge Kollegen sind in Ausbildung, aber noch nicht verfügbar, so Kelz. So könne man trotz Aufnahmeoffensive die vielen Pensionsabgänge nicht nachbesetzen. 

"Politik hat verschlafen"

Was wäre notwendig? Laut Kelz eine Evaluierung des Stadt-Land-Gefälles. Denn der Altersdurchschnitt ist in ländlichen Regionen höher als in Städten. "Die Politik hat vor einigen Jahren verschlafen, obwohl wir darauf hingewiesen haben", ortet Kelz Fehler. Eine Entspannung der Situation ist noch lange nicht Sicht. Bereits vor fünf Jahren hätte man reagieren müssen, sagt Kelz. "Die nächsten fünf Jahre sind nicht in den Griff zu bekommen. Dann flacht die Pensionierungswelle ab. In acht, neun Jahren sollten wir dann dem Personalstand, den wir benötigen, halbwegs nahe kommen. Bis dahin laufen wir hinterher."

Zur Info
Unter www.polizeikarriere.gv.at findet man Informationen zum Beruf des Polizisten.

Dem Bezirk St. Veit fehlen die Polizisten.  | Foto: Pixabay/cocoparisienne
Der St. Veiter Polizist Bruno Kelz, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft und  Vorsitzender des Dienststellenausschuss beim Bezirkspolizeikommandos  St.Veit/Glan | Foto: Privat
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