Ein Einsatz wie am Schnürchen

Perfekte Rettungskette und Sicherheitsvorkehrungen verhinderten Brandkatastrophe im Fundermax-Werk. Eine Nachbetrachtung.

GLANDORF. Die bloßen Zahlen klingen bereits spektakulär: 18 Feuerwehren mit 246 Feuerwehrleuten und 39 Fahrzeugen waren in der Nacht auf Sonntag im Einsatz - und sie verhinderten einen Millionenschaden. Die Nacht im Schnelldurchlauf.

1.44 Uhr. Alarmstufe I wird ausgelöst, die Feuerwehren St. Veit und St. Donat werden verständigt.

1.46 Uhr. Schon von weitem können die Feuerwehrleute den Feuerschein wahrnehmen, Alarmstufe II.

1.50 Uhr. Nur sechs Minuten nach der Alarmierung trifft das erste Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr St. Veit am Einsatzort ein. Sofort steht fest: Massive Unterstützung wird benötigt. Alarmstufe III wird ausgelöst - von Maria Saal bis Althofen heulen die Sirenen. Der Einsatz beginnt.

2.00 Uhr. Die ins Freie geflüchteten Schichtarbeiter sind bestens auf den Ernstfall vorbereitet: Sie haben einen Lotsendienst am Werksgelände eingerichtet, die eintreffenden Feuerwehren werden innerhalb kürzester Zeit zum Brandobjekt geleitet. Der Brand im Bereich der Presse für die Plattenproduktion hat bereits auf das Dach übergegriffen.

Brandbekämpfung. Zuerst gilt es, weitere Brandausbreitung am Dach zu verhindern. Die komplette Filteranlage, ein Staubsilo und in weiterer folge die Klimakammer, in welcher die Platten getrocknet werden, sind akut gefährdet. Die Feuerwehren werden von der eilig eingerichteten Einsatzleitstelle aus korrdiniert. Johann Dorner (BTF Fundermax), Manfred Elsbacher (Kdt. FF St.Donat) und Klaus Ertl (Abschnittfeuerwehrkommandantstv. Glantal) übernehmen die Einsatzleitung.
Über die Drehleitern St. Veit und Althofen wurde unter schwerem Atemschutz ein Außenangriff auf das Dach vorgenommen. Ein weiterer Atemschutztrupp drang über eine Stiege auf das Dach vor, somit konnte ein weiteres Ausbreiten des Brandes verhindert werden. Weitere Atemschutztrupps nahmen einen Innenangriff vor.

3.00 Uhr. Der schnelle und umfassende Einsatz zeigt Wirkung: Bereits zu diesem Zeitpunkt können die ersten Feuerwehren wieder abgezogen werden.

04.04 Uhr. "Brand Aus" - auch die restlichen Feuerwehren können einrücken und die Einsatzbereitschaft wieder herstellen. Die Feuerwehr St. Donat führt noch Nachlöscharbeiten durch. Die Betriebsfeuerwehr pumpt den Keller der Produktionsanlage aus: Er steht wegen des Einsatzes der Sprinkleranlage unter Wasser. Insgesamt müssen 400.000 Liter Wasser abgepumpt werden.

6.00 Uhr. Der Einsatz kann beendet werden.

Im Einsatz standen:
BTF Fundermax: 1 Fahrzeug, 15 Mann
FF St. Veit/Glan: 9 Fahrzeuge, 37 Mann
FF St. Donat: 2 Fahrzeuge, 18 Mann
FF Hörzendorf-Projern: 2 Fahrzeuge, 9 Mann
FF St. Michel/Zollfeld: 1 Fahrzeug, 9 Mann
FF Launsdorf: 2 Fahrzeuge, 15 Mann
FF Thalsdorf: 2 Fahrzeuge, 15 Mann
FF St. Sebastian: 1 Fahrzeug, 9 Mann
FF Treffelsdorf: 2 Fahrzeuge, 15 Mann
FF Obermühlbach/Schaumb.: 1 Fahrzeug, 8 Mann
FF Kraig:2 Fahrzeuge, 13 Mann
FF Pölling: 1 Fahrzeug, 6 Mann
FF Liebenfels: 2 Fahrzeuge, 15 Mann
FF Zweikirchen: 2 Fahrzeuge, 14 Mann
FF Sörg: 1 Fahrzeug, 9 Mann
FF Althofen: 5 Fahrzeuge, 20 Mann
FF Brückl: 1 Fahrzeug, 7 Mann
FF Maria Saal: 2 Fahrzeuge, 12 Mann

Summe: 18 Feuerwehren, 39 Fahrzeuge, 246 Mann

Polizei: 3 Streifen, 5 Mann
Rotes Kreuz: 4 Fahrzeuge, 8 Mann
ÖBB : 1 Fahrzeug, 1 Mann