1. Kärntner Heckentag

Heimische Gehölze für Mensch und Natur

Vier Jahre hat die "Arge Naturschutz" im Klagenfurter Becken, das sich geografisch bis Althofen erstreckt, wildwachsende Sträucher und Bäume besammelt und daraus kräftige Gehölze vermehrt. Bis 25. Oktober können diese online unter www.heckentag.at bestellt und am 13. November beim 1. Heckentag im Stadtgarten Klagenfurt abgeholt werden. 

Wildgehölze helfen Tieren
"Heimische Wildgehölze sind Lebensraum und Nahrungsgrundlage für viele Tierarten", sagt Landschaftsgärtner Klaus Schulze Zumloh von der Biobaumschule Eschenhof in Treffelsdorf und erklärt: "Viele Vogelarten finden in ihnen Nahrung, Unterschlupf und Schutz vor Fressfeinden. Mit ihren nektarreichen Blüten ziehen sie Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten magisch an. Igel, Nattern, Kröten, Frösche und Blindschleichen finden Schutz. Zudem sind sie Lebensraum für viele Nützlinge, die Pflanzenschädlinge in Schach halten". 

Geringer Pflegeaufwand
Regionale Sträucher und Bäume sind widerstandsfähig, an das Klima angepasst und gut für die Öko-Bilanz. Dazu Zumloh: "Wildgehölze enthalten das genetische Naturerbe der Regionen. Sie kommen mit fast jedem Boden zurecht, sind pflegeleicht und bei treiben bei Rückschnitten, die immer erst im Spätwinter erfolgen sollen, sicher wieder aus". 

Herbst ist Pflanzzeit
Bis zum 1. starken Frost kann gepflanzt werden. "Am besten sollten die Gehölze in Gruppen, mit 2-3 Stück von einer Sorte gepflanzt werden. Bis zum ersten Schnee soll ausgiebig und regelmäßig gewässert werden. Dann wieder nach dem Tauwetter bis zum Sommer, das war es dann", so der Fachmann.

Naturnah gärtnern
Naturgärten sollen nicht klinisch rein sein. "Das abfallende Laub sollte im Herbst nicht entfernt sondern unter die Sträucher gebracht werden. Damit werden wichtige Bodenlebewesen gefördert und vielen Nützlingen ein Überwinterungsplatz geboten. Gleichzeitig werden die Nährstoffe wieder in den Boden eingebracht", rät Zumloh abschließend.