Individuelle Therapie für mehr Lebensfreude

Die Onkologische Rehabilitation im Humanomed Zentrum Althofen wird
von Brustkrebspatientinnen besonders gut angenommen.

In Österreich ist Brustkrebs mit einem Anteil von 28 Prozent noch immer die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Pro Jahr sind etwa 5.000
Frauen mit dieser Diagnose konfrontiert. Brustkrebspatientinnen bilden auch bei der 2010 eingeführten Onkologischen Rehabilitation im Kur- und Rehabzentrum Althofen die bei weitem größte Gruppe der Patientinnen.

Bisher wurden in Althofen 725 Krebspatienten in der Onkologischen Rehabilitation betreut, davon 278 Brustkrebspatientinnen. Die Patientinnen sind großteils Frauen, die berufstätig sind und eine Familie zu versorgen haben. „Die dreiwöchige Rehabilitation bietet vor allem jungen Frauen mit Familie Zeit, sich nur um sich selbst zu kümmern und ihre Ängste aufzuarbeiten“, weiß Dr. Ursula Klocker-Kaiser, die leitende Psycho-Onkologin in Althofen. „Mit gezielten Therapien helfen wir den Patientinnen, ihre innere Stabilität wiederzufinden und zeigen Methoden, wie sie den Alltag besser bewältigen können.“ Neben psychoedukativen Gruppensitzungen, Einzeltherapien, Entspannungs- und Visualisierungsübungen sind auch Kunst-, Musik-, und Gestaltungstherapien hilfreich. „Wir unterstützen die Frauen darin, dass sie Tätigkeiten, die Freude bereiten, erkennen und wieder ausführen, ihre sozialen Kontakte pflegen und Hobbys wieder ausüben“, so Dr. Klocker-Kaiser.

Gemeinsam Halt finden

Während des dreiwöchigen Rehabilitationsaufenthalts lernen sich die Patientinnen in Gruppensitzungen und gemeinsamen Therapien näher kennen. „Wir freuen uns, dass Patientinnen auch nach der gemeinsam verbrachten Rehabilitation in Verbindung bleiben und haben schon einige Treffen in Althofen organisiert“, so Dr. Ursula Klocker-Kaiser. Erfahrungsaustausch mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben, kann den Umgang mit der durchgemachten Krankheit erleichtern.

3-Säulen Behandlungsmodell

Die Onkologische Rehabilitation basiert auf drei Säulen:
1. Behandlung organischer Defekte;
2. Überdenken und, wenn nötig, Korrigieren des Lebensstils;
3. Psychische Stabilisierung.

Steigender Bedarf

Jedes Jahr erkranken rund 38.000 Österreicher an Krebs. Sowohl die Zunahme der Malignome im Rahmen der höheren Lebenserwartung als auch der erzielte Rückgang der Krebssterblichkeit führen zu einem kontinuierlichen Anstieg an Patienten, die eine Krebserkrankung durchgemacht haben. Durch verbesserte Früherkennung und wirksamere Behandlungen steigt die 5-Jahres-Überlebensrate aller Krebserkrankten in Österreich erfreulicherweise an. Lag die 5-JahresÜberlebensrate 1983 noch bei 40%, so lag sie 2005 bereits bei 62%, Tendenz steigend.

Die Onkologische Rehabilitation kommt für Patienten in Frage, die an tumor- oder therapiebedingten Schäden leiden, die durch eine Rehabilitationsbehandlung verbessert werden können. Im Rahmen des Pilotprojekts wurden in einem ersten Schritt folgende kurativ behandelten Erkrankungen ausgewählt: kolorektales Karzinom, Mammakarzinom, gynäkologischer Tumor, Hodentumor, Lymphome und Lungenkarzinom. Behandelt werden auch Patienten nach Stammzelltransplantation. „Wir sind überzeugt, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien, die wir gemeinsam mit dem AKH Wien durchführen, zu einer Absicherung und Weiterführung der Onkologischen Rehabilitation beitragen“, so DI Werner Hörner, Geschäftsführer des Humanomed Zentrums Althofen.