Kardinal Pulji bei Besuch in der Diözese Gurk
Kardindal Vinko Pulji spricht sich für eine europäische Integration von Bosnien-Herzegowina aus. Für den hohen Repräsentanten Valentin Inzko ist Bosnien-Herzegowina ein Land der vielen Talente und Begabungen.
Die Partnerschaft der Diözese Gurk mit der Erzdiözese Sarajewo sei Zeichen der Verbundenheit mit Bosnien-Herzegowina, einem Land, das auch geschichtlich mit Österreich in besonderer Weise verbunden ist, sagte Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz anlässlich des Besuches von Kardinal Vinko Pulji, der mit einer Delegation der Erzdiözese am vergangenen Wochenende in Kärnten weilte.
Werke zeitgenössischer Künstler aus Bosnien-Herzegowina in der Ausstellung Dialog 2010
Diese Diözesanpartnerschaft solle dazu beitragen, so der Kärntner Bischof bei der Eröffnung der Ausstellung „Dialog 2010“ mit Werken von zeitgenössischen Künstlern aus Bosnien-Herzegowina (Kurator der Ausstellung: Dr. Walter Horn) im Bischöflichen Bildungshaus Stift St. Georgen/Längsee am vergangenen Samstag im Beisein des Hohen Repräsentanten in Bosnien-Herzegowina, Dr. Valentin Inzko, und seiner Frau, der weltbekannten Mezzosopranistin, Bernarda Fink, dass die Menschen Bosnien-Herzegowinas Heimat gestalten, die Kultur bewahren und ihren Glauben leben können. In Bosnien-Herzegowina gebe es nicht viele Strukturen, „dafür aber viele Menschen mit Standhaftigkeit, Verwurzelung in ihrer Heimat und Treue im Glauben“.
Voneinander lernen
Die Diözesanpartnerschaft biete die Möglichkeit, voneinander zu lernen und sich gegenseitig reich beschenken zu lassen. „Durch die gegenseitigen Besuche und die gemeinsamen Projekte erschließen wir neue Räume der Hoffnung“, sagte Bischof Schwarz, der Kardinal Pulji als „starken Zeugen des Glaubens“ bezeichnete. Kardinal Pulji habe sich, im Gegensatz zu anderen religiösen Führern, auch während des Krieges in Sarajewo aufgehalten und strahle nun jene Hoffnung aus, „die Mut macht zum Aufbau des Landes und zum Wiederaufbau der Kirchen“.
Sechs Jahre dauernde Partnerschaft
Kardinal Vinko Pulji dankte Bischof Schwarz mit sehr persönlichen Worten für die nun schon sechs Jahre dauernde Partnerschaft sowie allen, „die versuchen, die Lage in Bosnien zu verstehen und zu helfen“. Er wolle, so Kardinal Pulji, „Botschafter und Zeuge der Hoffnung“ sein und glaube an die Zukunft von Bosnien-Herzegowina. Die Diözesanpartnerschaft sei gleichsam eine „ausgestreckte Hand, die wir sehr zu schätzen wissen“. Es falle leichter, Gebäude nach dem Krieg zu renovieren, als die seelischen Wunden des Krieges zu heilen. Mit dem Dreischritt Vergebung, Versöhnung und Vertrauen leiste der Glaube einen wichtigen Beitrag für den Wiederaufbau des Landes. An die EU appellierte der Kardinal, „den Mut zu haben, mehr Schritte in Richtung Bosnien-Herzegowina zu setzen“. Die europäische Integration wäre für die Bevölkerung in Bosnien-Herzegowina ein starkes Zeichen der Hoffnung.
Mit persönlichem Einsatz wieder aufgebaut
In seinem Kurzreferat bezeichnete der Hohe Repräsentant in Bosnien-Herzegowina, Dr. Valentin Inzko, Bosnien-Herzegowina als ein „Land der vielen Talente und der Menschen, die in vielen Bereichen sehr begabt sind“. Das Land habe landschaftlich und kulturell viel zu bieten. Das größte Potenzial seien die Menschen. Er erlebe, so Inzko, viele lebendige, aufopfernde und mutige Pfarrgemeinden. Er könne nur mit „großer Bewunderung“ darüber sprechen, wie diese die oft mehrfach zerstörten Gotteshäuser mit großem persönlichen Einsatz wieder aufbauen. Die 80.000 bis 90.000 bosnischen Flüchtlinge in Österreich würden auch ihren Beitrag leisten zum Erfolg der österreichischen Wirtschaft. Beide Länder würden vom gegenseitigen Austausch und Kontakt profitieren.
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