Hörzendorf
Künstlerin Isabella Paier bannt ihr ganzes Sein auf die Leinwand
Künstlerin Isabella Paier aus Hörzendorf stellt bis Mitte Jänner bei Flex Althofen ihre Werke aus.
HÖRZENDORF. Seit über 20 Jahren schafft Isabella Paier Kunstwerke. Eine Affinität zur Kunst war immer da. Aber erst nach der Geburt ihrer Tochter fing Paier an, sich intensiv mit dem Malen zu beschäftigen: zuerst autodidaktisch, dann lernte sie das Handwerk von der Pike auf. Zeitgenössische Kunst, Portrait, Landschaftsmalerei, figurativ und abstrakt bringt sie auf die Leinwand.
Meist sind es großflächige Bilder, in deren Zentrum die Frau steht. "Frauen sind schön", begründet sie. Paier versteht es, Frauen mit all ihren Empfindungen, Sehnsüchten und ihrer Sinnlichkeit auf die Leinwand zu bringen. Nie melancholisch oder zu dramatisch – beim kleinsten Anflug davon wirkt die Künstlerin mit Märchen- oder Comicfiguren der aufkeimenden Traurigkeit der Bilder entgegen. "Die Figuren bringen einen Hoffnungsschimmer", sollen sie auch Witz und Ironie ausdrücken.
Das ehemalige 200 Jahre alte Rüsthaus der Feuerwehr Hörzendorf dient ihr als Atelier, in das sie sich zurückziehen und bis tief in die Nacht malen kann. "Das Bild ist fertig, wenn ich spüre, dass es fertig ist", verrät Paier. Kunst liegt im Auge des Betrachters, interpretiert sie ihre Schöpfung oft anders. Von Perfektion hält Paier nichts. "Sie ist bestens geeignet, um farblos unterzugehen."
Als Inspiration dient der Alltag mit all seinen Facetten. "Und was die Zeit sowie die Gesellschaft mit uns macht. Aber am Ende machen wir alle dieselben Erfahrungen, nur wie wir damit umgehen, macht uns aus", hat Paier die Kunst gefunden, sich auszudrücken.
Langer Prozess
Sie verwendet Mischtechnik, Öl, Acryl, Kohle, Kreide und Bleistift. Wie lange das Malen eines Bildes dauert, kann sie nicht beantworten. Denn es liegt bereits ein langer Prozess des Denkens und Werdens hinter ihr, bevor sie überhaupt zum Pinsel greift. Die philosophische Betrachtung des Themas fließt ebenso in ihr Werk mit ein wie die äußeren Einflüsse, ihre Gefühlswelt und ihr Handeln. Mit jedem Strich entsteht dann eine neue Situation im Bild, auf die Paier reagiert.
Vor allem das Wirken der antiken griechischen Dichterin Sappho und des Expressionisten Egon Schiele schätzt Paier. "Ich bin nicht fertig, ich bin im Werden", ist Weiterbildung Paier nach wie vor wichtig.
Noch bis 15. Jänner stellt Paier im Flex-Gebäude in Althofen Auszüge ihres künstlerischen Schaffens aus.
Zur Person
Isabella Paier ist Mutter zweier Kinder und wohnt in Hörzendorf. Sie absolvierte das Studium an der Freien Akademie der bildenden Künste und Literatur Kärnten 2011 bis 2015 und erweiterte ihr Wissen im Meisterklassestudium 2015 bis 2017. „Über Malerei zu reden, ist ja nicht nur sehr schwierig, sondern vielleicht sogar Sinnlos. Weil man nur das in Worte fassen kann, was in Worte zu fassen geht, mit der Sprache möglich ist und damit hat ja die Malerei eigentlich nichts zu tun", sagt Paier, die selbst ihre größte Kritikerin ist.
Im Museum Moderner Kunst Wien, Werkausstellung der Freien Akademie der Bildenden Künste und Literatur Kärnten in Stuttgart, Symposion Medveja in Kroatien, Lange Nacht er Museen in Kärnten, Ausstellung Galerie Kunsthalle Hosp in Nassereith, Ausstellung Galerie Art Felicia in Liechtenstein, Mitteldeutsche Messe für zeitgenössische Kunst in Magdeburg, Art Karlsruhe, Art Bodensee oder auf der Art Salzburg stellte Paier bisher aus.
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