Mobilitätskonzept Althofen - Bahnverkehr, Sammeltaxis und Carsharing

ALTHOFEN (stp). Etwa 35.000 Euro hat die Erstellung eines Mobilitätskonzeptes die Stadt Althofen gekostet. Ein Wiener Verkehrsplanungs-Unternehmen wurde dafür zu Rate gezogen. Jetzt stehen erste Ergebnisse fest. Die ersten Maßnahmen – die Installation eines Sammeltaxi-Service – sollen noch dieses Jahr umgesetzt werden. Die Untersuchungen im Bereich der Mobilität zeigen zudem langfristige Auswirkungen auf den Bahnverkehr, vor allem im überregionalen Bereich, am Althofner Bahnhof. Grund sei die Koralmbahn, die ab 2026 die Verbindung zwischen Kärnten und der Steiermark wesentlich erleichtern soll.

Abgespeckte S 21

"Der überregionale Verkehr bei uns wird weniger Bedeutung bekommen, wenn die Koralmbahn fertig ist", sagt der zuständige Fair-Stadtrat Wolfgang Leitner. Zudem falle dann die S1 weg, die derzeit auf der Strecke von Friesach nach Lienz verkehrt. Eine kürzere Variante dieser Linie unter dem Namen "S21" von Klagenfurt nach Friesach wäre die Alternative.

Aktuell verkehrt die S1 im Stundentakt, der Railjet Richtung Wien bzw. von Wien kommend bleibt zwei Mal am Tag in Althofen stehen. Diese Verbindung wäre ab 2026 dann wohl gänzlich Geschichte. Die einzige Möglichkeit dem vorzubeugen wäre ein Fernersatzverkehr von Seiten der Steiermark.

980 Mitarbeiter betroffen

"Schon jetzt fährt das Zugangebot am Bedarf vorbei", ist sich Leitner sicher. Denn die Abfahrts- und Ankunftszeiten würden sich nicht an die zahlreichen Schichtarbeiter und Schüler richten. In der Früh fährt die erste Bahn Richtung St. Veit bzw. Friesach um jeweils 5.17 Uhr. Der letzte Zug am Abend geht um 21.50 Uhr nach St. Veit bzw. um 23.47 Uhr nach Friesach.

"Es sind 980 Mitarbeiter unserer Firmen, die direkt an der Bahnstrecke sind und das Angebot wegen der schlechten Zeiten nicht nutzen können", sagt Leitner. Schüler aus anderen Gemeinden müssen mit dem Frühbus nach Althofen fahren. Ihnen bleibe nichts anderes übrig als lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen.

Sammeltaxis ab Herbst

Die Arbeiter hingegen steigen auf das Auto um. Auch deshalb soll nun künftig auf Mikroverkehr gesetzt werden. Erste Maßnahmenbündel wurden bereits geschnürt. Sie reichen von E-Bikes, E-Carsharing über einzelne Mobilitätspartner bis hin zum neuen Sammeltaxi-System. Letzteres wird bereits im Herbst dieses Jahres gestartet.

"Wir haben 46 Punkte in der gesamten Stadt definiert, an denen man abgeholt werden kann", sagt Leitner. Man müsse lediglich 30 Minuten vorher anrufen und könne somit problemlos den gesamten Ort erreichen. Die Kleinbusse, die als Sammeltaxi dienen sollen, werden dann ohne fixe Abfolge von Punkt zu Punkt fahren. Den Stadtbus, der aktuell verkehrt, wird es weiterhin als Schülertransport geben. Für das erste Jahr werde die Firma Hofstätter das Sammeltaxi übernehmen. Danach wird der Dienst offiziell ausgeschrieben. "In Zukunft wollen wir auch die restliche Region daran anbinden", so Leitner. E-Bike-Verleihstationen, E-Carsharing sollen in Zukunft folgen.