Facharbeiter der Landwirtschaft
Neue Abendschule startet an der LFS Althofen
Ab Herbst bietet die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Althofen eine neue Schulform an: Die "Fachschule für Erwachsene" endet nach einem Jahr mit dem Facharbeiterbrief.
ALTHOFEN. Mit einer neuen Schulform macht die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Althofen auf sich aufmerksam: Ab September bietet man die Ausbildung zum Facharbeiter der Landwirtschaft oder des ländlichen Betriebs- und Haushaltsmanagements an. Die "Fachschule für Erwachsene" findet am Abend beziehungsweise an den Wochenenden statt und endet nach einem Jahr mit dem Facharbeiterbrief. Die Anmeldung ist ab sofort möglich (siehe Infos unten).
Die Ausbildung zum jeweiligen Facharbeiter dauert zwei Semester. Die 500 Stunden sind in einem Schuljahr organisiert. Den Besuchern fallen keine Kosten an, sagt LFS-Direktor Sebastian Auernig. "Der Besuch der Abendschule ist kostenlos".
Start der Abendschule ist im September, sofern genügend Anmeldungen zustande kommen. "Maximal 15 Personen müssen sich melden. Die Teilnehmerzahl nach oben hin ist offen, da wir den Betrieb direkt an der Schulen organisieren. Lehrer der LFS unterrichten dann zusätzlich abends", erklärt Auernig.
Berufsbegleitende Schule
Eine flexible Unterrichtszeit am Abend ermöglicht die berufsbegleitende Ausbildung. Den Abendschülern soll ein fachliche und unternehmerische Grundausbildung zukommen und sie dient zu Vorbereitung auf die Betriebsübernahme beziehungsweise Betriebsführung.
Die Abendschule richtet sich an Personen, die in eine Landwirtschaft investieren möchten oder bereits eine besitzen, Hofübernehmer, an Personen im zweiten Bildungsweg oder einfach nur an Interessierte, die über die Materie Bescheid wissen wollen. Auernig schätzt, dass die jüngsten Teilnehmer aufgrund der Voraussetzungen um die 18 Jahre alt sind, nach oben hin sind die Altersgrenzen offen. Der Bedarf sei jedenfalls groß, daher möchte man diese Schulform etablieren.
Zwei Schulzweige
Angeboten werden zwei Zweige: entweder entscheidet man sich für die Fachrichtung Landwirtschaft oder die Fachrichtung ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement. Die Abendschule endet dann mit dem jeweiligen Abschluss.
Liegt der Fokus in der Landwirtschaft auf Pflanzenbau, Tierhaltung, Land- und Gebäudetechnik, Waldwirtschaft oder Metall- und Holzbearbeitung, lernen die Besucher bei Betriebs- und Haushaltsmanagement über Ernährung, Küchenmanagement, Service, Sozialkunde, Landwirtschaft oder Gartenbau. Produktveredelung und Direktvermarktung wird in beiden Zweigen gelehrt.
"Wir versuchen eine umfassende Grundausbildung mitzugeben. Neben Theorie macht die Praxis einen großen Teil der Fachausbildung aus. Praxisunterricht erfolgt in Kleingruppen, vermutlich geblockt am Wochenende, da man für gewisse Tätigkeiten wie beispielsweise Waldarbeit Tageslicht benötigt", informiert der Direktor. Der Praxisteil an der Schule wird sehr gut angenommen. Dieser findet unter anderem auf dem Gut Weindorf zwischen Althofen und Guttaring statt. Das Gut gilt als Eckpfeiler der schulischen Ausbildung an der LFS Althofen.
Steigende Schülerzahlen
Die Landwirtschaftliche Fachschule Althofen hat steigende Schülerzahlen: Im Herbst 2021 gibt es laut Direktor Sebastian Auernig wieder drei erste Klassen. Unterrichtet werden auch die Schüler der Agrar-Hak Althofen. Derzeit besuchen an die 300 Schüler die LFS und Agrar-Hak. 30 Lehrer, davon befinden sich zwei in Karenz, geben den Schülern das Rüstzeug für ihren weiteren Lebensweg mit.
Praxis als großes Plus
Der Schwerpunkt in der Praxis sei das große Plus der Fachschule. Neben Wissensvermittlung möchte man jede Menge praktische Anwendungen transportieren. Man könne sich zwar im Internet theoretisches Wissen holen, die Praxis sehe aber anders aus, sagt Auernig. "Auch Weiterbildung ist ein Schlagwort. Wir müssen uns ständig weiterentwickeln, um den Schülern eine zeitgemäße Ausbildung zukommen zu lassen".
Vor allem in der Erwachsenenbildung wird man mit anderen Erfordernissen und Anforderungen konfrontiert, weil die Teilnehmer direkt im Berufsleben stehen und täglich im Wald, Feld oder am Hof arbeiten. "Es liegt dann an uns, den Unterricht zu aktualisieren und den Schülern neu erworbenes Wissen mitzugeben". Das Unterrichten von Schülern und Erwachsenen unterscheidet sich, weiß Auernig, der in der Erwachsenenbildung tätig ist: "Beim Lehren von Erwachsenen ergeben sich ganz andere Fragen und Gespräche, weil diese meist schon in einem Fach tief verwurzelt sind. Das Interesse ist vielfach größer".
Seit 1986 lehrt Auernig an der Schule. 2004 wurde er zum Direktor bestellt. Auernig unterrichtet die Fächer Tierhaltung und Züchtung. Er führt im Bezirk Feldkirchen eine Landwirtschaft und gilt als höchst erfolgreicher Züchter. Auernig ist Obmann des Kärntner Rinderzuchtverbandes "caRINDthia" sowie von Fleckvieh Austria.
Zur Info: Die Ausbildung zum Facharbeiter
Die Ausbildung zum Facharbeiter der Landwirtschaft oder des ländlichen Betriebs- und Haushaltsmanagements findet an der LFS Althofen statt. Voraussetzung für den Besuch der Abendschule sind allgemeine Schulpflicht erfüllt, vorgelagerte Berufsausbildung oder Abschluss einer höheren Schule, Hochschule oder Universität.
Die Ausbildung zum Facharbeiter schließt ab mit
- Facharbeiter-Brief
- Befähigung zur Führung eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes
- Sachkundenachweis, beispielsweise in Pflanzenschutz, Tiertransport oder Schlachtung
Die Anmeldung ist an der Landwirtschaftlichen Fachschule Althofen ist ab sofort möglich:
E-Mail: office@lfs-althofen.ksn.at! Nähere Infos unter 04262/2281 oder www.lfs.at!
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.